Keine Schonzeit für Regierung

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Mit einer Petition wollen die Luxemburger Jäger gegen die von der Regierung verfügte sechswöchige Jagdruhe ab dem 1. März und gegen die Einstellung der Fuchsjagd für ein Jahr protestieren. Unterstützung erhalten sie von zehn anderen Verbänden.

Die Luxemburger Jäger fahren schwere Geschütze auf. Der Regierung werfen sie vor, zu lügen und die gesundheitlichen Gefahren zu verharmlosen, die mit einem Verbot der Fuchsjagd für den Zeitraum von einem Jahr ab dem 1. April einhergehen würden.

Unterstützer

Die Petition des Luxemburger Jägerverbandes wird von zehn anderen Verbänden und Vereinigungen unterstützt:

– Fédération luxembourgeoise des pêcheurs sportifs (FLPS)

– Fédération des syndicats de chasse du Luxembourg (FLSC)

– Centrale du chien de chasse (CCC)

– Centrale paysanne luxembourgeoise

– Fräie Lëtzebuerger Baureverband (FLB)

– Baueren-Allianz

– Cochy (Marque nationale de la viande de porc)

– Vereinigung Luxemburger Schweinezüchter

– Dachverband Luxemburger Schaf- und Ziegenzuchtverbände

– Union des sociétés avicoles du Grand-Duché de Luxembourg (USAL)

Im Gegensatz zur Regierung gehen die Jäger davon aus, dass hierdurch der Fuchsbestand in Luxemburg zunehmen werde. Und damit auch die Gefahren für den Menschen. Konkret geht es um den Fuchsbandwurm. Zu diesem Thema hatte Staatsekretär Camille Gira gemeint, die Chance, von diesem befallen zu werden, sei ungefähr so groß wie die, dass einem in der hauptstädtischen „Groussgaass“ ein Ziegelstein auf den Kopf falle. Und man müsse bewusst Fuchskot essen, um sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken.

Falsch, so die Jäger, die Chancen sind größer, auch Gemüse aus Freilandkulturen oder Waldbeeren können z.B. Träger von Fuchsbandwurmeiern sein und vor allen Dingen handele es sich um eine sehr schwerwiegende Krankheit, die unbehandelt tödlich endet.

Sieben Fälle

Der Präsident der Jägervereinigung, der Arzt Georges Jacobs, hielt am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz fest, dass man binnen einer Woche von sieben Fällen hier in Luxemburg erfahren habe. Einer davon ist Roger Kintzle, der am Montag sein Leiden vor der Presse schilderte. Er musste an Lungen und Leber operiert werden. Die Jäger werfen der Regierung allgemein und Gira im Besonderen vor, die Gefahren herunterzuspielen. Die bewusste öffentliche Verbreitung von falschen Informationen über eine Krankheit, die tödlich verlaufen kann, sei beispiellos in Luxemburg, heißt es in einer Informationsschrift der Jäger. Gira werfen sie ideologische Verbohrtheit vor. Die Parteien, die aktuell mit den Grünen regieren, seien gut beraten, den absurden Egotrip von Camille Gira zu stoppen. Auch das Problem eines möglichen Aufkommens der afrikanischen Schweinepest und vor allen Dingen ein Zunehmen der Räude würden ignoriert, wie der Präsident der Bauernzentrale, Marc Fisch, gestern anführte.

Mit ihrer Petition wollen die Jäger zeigen, dass zehntausende Bürger im Lande zutiefst empört sind und sich gedemütigt fühlen.

Ganz falsch scheint ihre Annahme nicht. Kaum eine andere Petition hat in so kurzer Zeit so viele Unterschriften zusammengebracht wie die der Jäger bislang. Seit letzten Freitag konnte man unterschreiben, bis zum 17. April bleibt Zeit.