Keine Bombenbastler ausgebildet

Keine Bombenbastler ausgebildet

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Falsch verstanden wurden Dokumente zur Beteiligung von Luxemburger an Sprengstoff-Lehrgängen in den USA. Das Wissen sollte genutzt werden, um Bomben zu entschärfen und nicht um welche zu basteln.

Die Spur Stay-Behind hat am Montagmorgen den parlamentarischen Kontrollausschuss Geheimdienst beschäftigt. Auf der Tagesordnung unter anderem angeblich neue Dokumente über eine mögliche Verbindung der Nato-Geheimarmee zur Bommeleeër-Affäre in Luxemburg. Die Unterlagen waren vor Kurzem vom Geheimdienstschef an die Staatsanwaltschaft weitergereicht worden und flossen in die Akte Bommeleeër ein.

Die Interpretation dieser Dokumente sei falsch. Auch trügen sie keinerlei neue Elemente im Dossier Stay-Behind bei, so das Staatsministerium. RTL hatte vor einigen Tagen zwei dieser Dokumente veröffentlicht. Laut Staatsministerium waren sie bereits 2008 dem parlamentarischen Geheimdienstausschuss überreicht worden, als dieser einen Bericht über Stay-Behind erstellt hatte.

Eines der beiden Schreiben (vom März 1973) bezieht sich auf ein Ausbildungsprogramm für Polizei und Sicherheitskräfte in Europa. Die Teilnehmer sollten in der Lage versetzt werden, von Terroristen gelegten Sprengstoff zu erkennen und zu neutralisieren. Das Wissen sollte in der Praxis angewandt werden, wurde den Kursusteilnehmern angeraten. Laut Medienberichten seien Letztere denn auch zu ausgezeichneten Bombenlegern geworden.
Dem Staatsministerium zufolge wurde das Dokument falsch interpretiert. Tatsächlich sei auf das Fachwissen der Kursus-Teilnehmer in ihren jeweiligen Ländern zurückgegriffen worden. So habe ein Teilnehmer davon berichtet, dass er es ihm gelang eine Sprengfalle zu neutralisieren, die einer Botschaft zugestellt worden war.

Keine Verbindung zu Stay-Behind

Das von der US-Verwaltung stammende Dokument stelle keinerlei Verbindung zu Stay-Behind, so das Staatsministerium weiter. Das Zweite schon und es erhärtet die bisher von der Regierung vertretene Position in Sachen Stay-Behind, wonach dessen Mitglieder darauf vorbereitet wurden, im Falle einer ausländischen Besatzung des Landes alliierte Personen aus der Besatzungszone zu schleusen. Zu keinem Zeitpunkt ist die Rede von Sabotageoperationen mithilfe von Sprengstoff. Bisherigen Recherchen zufolge habe sich kein Agent des Geheimdienstes, der mit Stay-Behind beauftragt war, an Sprengstoff-Kursen beteiligt.

Luxemburgs Staatsministerium hat die US-Behörden um eine Teilnehmerlisten besagter Kurse gebeten, heißt es weiter.