Mittwoch12. November 2025

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Katastrophen kennen keine Grenzen

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Am Wochenende beteiligten sich mehr als 250 Rettungskräfte aus 17 EU-Ländern an einer von der Europäischen Union finanzierten Übung im Hafen von Mertert, am Echternacher See und in der Umgebung von Moersdorf.

Ziel der Übung: die europäischen Katastrophenschutz-Module verschiedener Länder im Bereich Chemie, Biologie und Nuklear aufeinander abzustimmen und mögliche Einsätze im Ausland vorzubreiten.

Das Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz wurde 2001 gegründet. Derzeit beteiligen sich daran 31 Länder, 28 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und die Republik Mazedonien.

Jeder von einer Katastrophe betroffene oder bedrohte Staat innerhalb oder außerhalb der EU, kann direkt Hilfe über die in Brüssel befindliche Zentrale des ERCC (Emergency Response Coordination Center) anfordern. Wichtig ist natürlich, daß regelmässige Übungen der Einsatzkräfte stattfinden, um im Ernstfall schnell und effektiv vor Ort helfen zu können. Hierzu diente das vergangene Wochenende, wobei die Teilnehmer mit folgendem Szenarium konfrontiert wurden.

45 Vermisste

Der nationale Wetterdienst kündigt bereits am 23. September heftige Regenfälle und Windböen an, die überwiegend den Südosten Luxemburgs an der deutsch-luxemburgischen Grenze treffen werden.

Der Wasserpegel der Mosel steigt bedrohlich an. Am 24. September setzt das CIMPS (Internationale Kommission für den Schutz der Mosel und Saar), die Notrufzentrale C.S.U. 112 in Luxemburg in Alarmbereitschaft. Am 26. September erreicht die Mosel den historischen Höchststand von 6,50 Meter. Ausmaß der Katastrophe: 500 Industriegebäude und Wohnhäuser werden zerstört, 4.000 Menschen mußten evakuiert werden.

14 Tote und 135 Verletzte sind zu beklagen. 45 Menschen gelten als vermisst.

Angesicht des Zusammenbruchs des Stromnetzes, der völligen Überlastung der nationalen Rettungskräfte und der Unmöglichkeit auf Rettungskräften aus den Nachbarländer, die ebenfalls schwer betroffen sind, zurückgreifen zu können, entscheidet sich die luxemburgische Regierung internationale Hilfe beim ERCC anfzufordern. Eine verheerende, aber mögliche Katastrophe, die von einem Land alleine, und dies gilt im besonderen Maße für Luxemburg, nicht zu bewältigen war.

Auf der anberaumten Pressekonferenz zeigten sich die Verantwortlichen, darunter auch Innenminister Dan Kersch, durchaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf dieser groß angelegten Katastrophenübung, wenngleich sich aber auch Schwachstellen gezeigt haben.

Ein Problem, die Sprachenvielfalt der Rettungskräfte und die Ausrüstung einzelner Teams, die noch nicht den vorgegebenen Mindeststandards entsprechen