Kataster der Biotope ist online

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Luxemburg verfügt seit Montag über ein Kataster der Biotope. Ein Leitfaden bietet zudem eine Hilfestellung für den Umgang mit diesen Flächen.

Beim am Montag von Umweltministerin Carole Dieschbourg und Landwirtschaftsminister Fernand Etgen vorgestellten Kataster handelt es sich um eine Kartierung seltener und gefährdeter Biotope des Offenlandes (Wälder sind also ausgenommen), die durch Artikel 17 des Gesetzes vom 19. Januar 2004 über den Schutz der Natur geschützt sind. Zwischen 2007 und 2012 fanden wissenschaftliche Untersuchungen statt, so dass eine ausführliche Kartographie der Biotope erstellt werden konnte. Das Resultat: Im Großherzogtum gibt es 1.029 Baumgärten (die mehr als 25 Bäume haben und älter als 30 Jahre sind) und 12.414 weitere Offenland-Biotope.

Insgesamt stellen die im Kataster aufgelisteten Biotope eine Fläche von rund 5.700 Hektar dar. 4.655 (80,6 Prozent) ha befinden sich auf landwirtschaftlicher Nutzfläche. Das sind 3,6 Prozent der gesamten Agrarflächen. Am meisten sind magere Flachlandmähwiesen zu finden. Sie stellen mit 2.902 ha fast die Hälfte der Gesamtfläche der Biotope in Luxemburg dar.

Leitfaden soll Landwirten helfen

Die anvisierten Biotope (Trockenrasen und Heiden, magere Mähwiesen, Sümpfe, Moore, Röhrichte, Streuobstwiesen …) sind für Laien oftmals schwer erkennbar. Für die Landwirte stellt sich zudem die Frage der richtigen und falschen Nutzung. Das Kataster soll nun endlich Klarheit schaffen. „Das Kataster kommt einer langjährigen Forderung der Landwirtschaft nach“, erklärte am Montag Carole Dieschbourg.

Das im Internet frei verfügbare Instrument soll für mehr Rechtsgewissheit sorgen. Es ist nämlich nicht immer einfach, zu wissen, was als Biotop gilt und was nicht und welche Biotope wie benutzt werden sollen. Deshalb wurde ein Leitfaden ausgearbeitet, der Bewirtschaftungsempfehlungen enthält und unerwünschte Eingriffe in die Offenland-Biotope auflistet.

Auch Fernand Etgen betonte, dass es sich bei der Kartierung nicht um eine Neuausweisung, sondern um eine „Datengrundlage, die den Bauern als Hilfestellung dienen soll“ handelt.
Das Projekt hilft natürlich dem Schutz der Biotope, es leistet aber auch einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Und gerade bei der Artenvielfalt sei in den letzten Jahren ein Rückgang festgestellt worden, so Dieschbourg.