/ Kämpfende Ritter und Feudalherren
Vianden – Bemerkenswerterweise wurde das Ritterturnier ohne jegliche Hilfsmittel und nur mit Materialien, die auch Anfang des 14. Jahrhunderts benutzt wurden, abgehalten. Es gab weder Mikrofone und Lautsprecher noch sonstige moderne Technik, denn die einreitenden Kämpfer wurden wie damals lautstark von den Herolden, die ebenfalls das Publikum zum Mitmachen animierten, angekündigt. Dabei wurden nicht nur originalgetreue Ritterspiele zu Pferd, sondern auch Kämpfe mit den verschiedensten Waffengattungen zu Fuß gezeigt. Im Zweikampf wurden die verschiedensten mittelalterlichen Waffen, vom Dolch über Schwerter, Äxte und Lanzen, vorgeführt. Der Beifall des Publikums galt dabei nicht immer dem Sieger, sondern auch manchmal dem dramatisch „sterbenden“ Helden. Bei den Ritterspielen wurden verschiedene Disziplinen, die allesamt zur Kriegsvorbereitung dienten, vorgeführt. So mussten im Galopp unter anderem Ringe mit der Lanze eingesammelt werden, ein Wurfspieß auf ein Ziel geschleudert und Kohlköpfe mit dem Schwert gespalten werden.
Hartes Leben
Die kämpfenden Ritter trugen die Wappen von Viandener und anderen luxemburgischen sowie ausländischen Feudalherren. So waren Iosepus vuan Veinen, Nobbes vuan Butschebuerg, Karel vuan Branebuerg, Bruce vuan Schottland, Nicolaus vuan Aansebuerg und Martin vuan Recking, um nur einige zu nennen, zugegen und stellten den Schaulustigen das harte Leben im 14. Jahrhundert vor. Dem Kampf stellten sich ebenfalls die „Milites viennenses“, die „Historia Kayldall“, die „Confrérie de Malemort“ und „Il diffensori della Rocca“. Viel Spaß hatten auch die Kids, die sich das ganze Wochenende über in Ritterspielen messen konnten. Auf mit Menschenkraft angetriebenen Holzpferden konnten sie sich fast den gleichen Wettstreit liefern wie die „echten“ Ritter auf ihren Vollblütern. Auf dem mittelalterlichen Markt boten Handwerker ihre Waren an, Gaukler und Musikanten trieben ihr Unwesen und der eine oder andere Streit unter den Marktfrauen oder auch der derbe Umgang mit den Mägden sorgte für die Belustigung des Publikums. Falkner zeigten ihre Kunst und auch Vogelvieh, Kühe und Ziegen stellten eine Attraktion des mittelalterlichen Treibens dar. Den Siegern des ersten gräflichen Ritterturniers gebührte die Anerkennung des Grafen Phillip II. von Vianden, der mit seinem Gefolge auf der Ehrentribüne Platz genommen hatte.
G.C.
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