Kam der Täter aus den Reihen der BMG?

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Am heutigen Montag sagen mehrere Zeugen im Bommeleeër-Prozess aus. Darunter zwei Taxifahrer, die beim Anschlag auf den EG-Gipfel auf Kirchberg 1985 hörten, wie einer der Täter gefasst wurde.

Am Montag steht das Attentat vom 2. Dezember 1985 auf den EG-Gipfel auf Kirchberg im Mittelpunkt des Bommeleeër-Prozesses. Etliche Zeugen haben sich gemeldet. Darunter auch zwei Taxifahrer. Sie sollen gehört haben, wie einer der Täter gefasst wurde.

Der frühere Polizist Théo Arensdorff berichtet im Zeugenstand von einem weißen Audi, der langsam am Anschlagsort vorbeifuhr und aus dem jemand etwas aus dem Fenster warf. 20 Sekunden später explodierte der Sprengsatz. Der Offizier Marc Zovilé gab die Anweisung, den Wagen zu verfolgen. Mehrere Fahrzeuge verfolgten den weißen Audi. Arensdorff: „Ich habe damals erzählt bekommen, dass sie erwischt wurden. Sie wurden aber laut Erzählungen wieder laufengelassen.“ Der weiße Audi gehörte der „Brigade Mobile“ BMG. Laut Gerüchten soll ein Offizier an den Anschlägen beteiligt gewesen sein.

Liste über die Bombenleger

Über die Bombenleger soll es eine Liste geben. Der Sohn von Jos Steil soll mehr darüber wissen, heißt es am Montag vor Gericht. Auf Anordnung von Richterin Sylvie Conter soll Steil Junior dazu befragt werden.

Die Aussagen des zweiten Zeugen, Rudi Backes, decken sich nicht mit jenen von Arensdorff. Der Kriminalbeamte Backes hörte beim Anschlag auf Kirchberg eine Autotür knallen und kurz darauf die Explosion. Arensdorff hingegen kann sich genau an die Hand am Autofenster erinnern, die etwas hinauswarf, bevor es knallte.

„Hohe Persönlichkeit“

Auch der Polizist Emile Graas erlebte den Anschlag aus nächster Nähe. Nach der Detonation entfernte sich ein Wagen. Kurz darauf hieß es bei den Kollegen: „Wir haben sie.“ Backes spricht von Spekulationen und behauptet, dass es nicht die Täter waren, die geschnappt wurden. Auch der Zeuge François Bastian, damals Gendarm beim EG-Gipfel, hörte per Funk, dass das Auto nach einer Verfolgungsjagd geschnappt wurde. Laut Gaston Vogel, Anwalt der Verteidigung, wurden der/die richtige(n) Täter erwischt, doch als sich rausstellte, wer es war – Vogel spricht von einer hohen Persönlichkiet – ließ man diese(n) laufen.

Auch zwei Taxifahrer, die den Anschlag aus nächster Nähe miterlebten, wurden im Zeugenstand befragt. Beide hörten nach dem Attentat jeweils Polizisten vor Ort sagen, man habe die/den Täter geschnappt. Später habe man nie mehr etwas darüber gehört. Gaston Vogel fordert Ermittlungen bei den damaligen beamten der „Brigade Volante“, Richterin Conter macht einen Aufruf an eventuelle Zeugen, sich beim Gericht zu melden.