\“Jede Stimme für den OGB-L, eine Stimme für den Index“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der OGB-L hat gestern seine Kandidaten für die Sozialwahlen in Bascharage versammelt. Die internationale Finanzkrise, der Kaufkrafterhalt und der Index waren zentrale Themen in der Rede von Präsident Jean-Claude Reding./ Lucien Montebrusco Kommentar, blogs.tageblatt.lu

Mehrere tausend OGB-L-Mitglieder werden sich am 12. November der Wahl zur Personaldelegation in ihrem Betrieb stellen. Rund 600 waren gestern der Einladung ihrer Gewerkschaft zum Meeting im Hall 75 in Bascharage gefolgt, wo sie am frühen Abend von OGB-L-Vizepräsidentin Marie-Jeanne Leblond begrüßt wurden.
Die internationale Finanzkrise, die seit Wochen auch Luxemburgs Finanzplatz schüttelt, beschäftigte Präsident Jean-Claude Reding zu Beginn seiner Rede. Die Ursache der aktuellen Krise sei eine Politik, die den schnellen Profit über alles stellt, die aus den Betrieben übertriebene Renditen herausziehen will, Arbeitsplätze vernichtet und zu Hetze und Murks führt, und das alles auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten.

Kaufkraft und Index

Reding sprach sich für eine stärkere öffentliche Kontrolle und bessere europäische und internationale Regeln aus. Wenn jetzt überall öffentliches Geld in die Banken gesteckt werde, müsse auch kontrolliert werden, wozu dieses Geld genutzt werde.
Der Erhalt der Kaufkraft war ein weiteres Thema Redings. Die Anpassung der Steuertabelle an die Preisentwicklung, 2008 um sechs Prozent und 2009 um neun Prozent, wertete der Gewerkschafter als einen Erfolg des OGB-L. Ebenso die Anpassung der Freibeträge an die Geldentwertung. Auf das Konto des OGB-L verbuchte er auch die Erhöhung des Mindestlohns um zwei Prozent ab 1. Januar 2009. Doch Steueranpassungen und Steuerkredit seien kein Ersatz für den Index, betonte er.
Der Index sei als Basis für die Lohnpolitik in den Betrieben wichtig. Und: Der Index ist nicht schuld an der Preisentwicklung. Außer dem Zentralbankpräsidenten traue sich niemand mehr, das Gegenteil zu behaupten. Doch der täte besser, sich um den Finanzsektor zu kümmern, statt sich in die Lohnpolitik einzumischen, so Reding. Die Regierung forderte er auf, sich in der Indexfrage nicht hinter dem Wahltermin vom 7. Juni zu verstecken.
Die derzeit laufende Informationskampagne des OGB-L zum Index stößt nach Aussagen von Reding auf breite Zustimmung bei der Bevölkerung. Es gelte nun, die Menschen davon zu überzeugen, bei den Sozialwahlen den OGB-L zu unterstützen, denn: „Jede Stimme für den OGB-L ist eine Stimme für den Index.“ Die Haltung des LCGB sei so klar oder unklar wie die der Regierung: „Jede Stimme für den LCGB ist eine Stimme gegen den Index“, so Reding.
Der Gewerkschafter unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Wahl für die Berufskammer der Arbeitnehmer. Ihre Mitglieder würden die Salariatsvertreter in die Kranken- und Pensionskassen bestimmen. Diese Wahlen hätten Auswirkungen auf die Index-Frage, auf die Beschäftigungspolitik, auf das Arbeitsrecht, auf die zukünftige Ausrichtung der Sozialversicherung der Renten- und Krankenversicherung.