/ Ist der Hirsch ertrunken?
Der Gnadenschuss wurde nicht den Sicherheitsregeln gemäß abgefeuert, da sich der Hobbyfilmer in direkter Schusslinie der Schützin befand. Nach Angaben der mobilen Brigade der Umweltverwaltung läuft inzwischen eine Untersuchung.
Dass der Filmer sich beim ersten Schuss in der Schusslinie befand, sei kein Problem gewesen, da der Winkel des Schusses ein ganz anderer gewesen sei, hatte zuvor der Präsident der luxemburgischen Jagdföderation, Georges Jacobs gegenüber dem Tageblatt erklärt. Der Passant sei nicht in Gefahr gewesen.
Laut Georges Jacobs, hätte man den Hirsch gar nicht gejagt. Ein solch kapitales Tier, mindestens ein Zehnender, dürfe gar nicht abgeschossen werden. Die Hunde hätten das wahrscheinlich durch einen Autounfall verletzte Tier aufgetrieben. Der verschreckte Hirsch flüchtete ins Wasser. Dort wurde es dann durch zwei Schüsse getötet. Es sei die Regel, ein verletztes Tier von seinen Leiden zu befreien, so Georges Jabobs weiter.
Augenzeugen sprechen davon, daß das Tier nicht an den Kugeln gestorben, sondern in der Alzette qualvoll ertrunken sei. Nach den ersten Schüssen und wahrscheinlich auch Treffern ist der Hirsch immer noch gegen die Flußströmung gelaufen und anschließend ertrunken, heißt es.
Versteigerung
Nach den Gnadenschüssen wurde der Hirsch mit Seilen aus dem Fluss gezogen. Die mobile Brigade der Umweltverwaltung war auch vor Ort und nahm den Fall auf. Das Tier wurde anschließend von einem Tierarzt untersucht, beschlagnahmt und wird aller Voraussicht nach versteigert werden.
Der Film, der am Donnerstag auf „youtube“ veröffentlicht wurde, provozierte heftige Reaktionen. Diese gingen von einem Kopfschütteln über Ekel bis zu Attacken gegenüber die Jäger. Fragen muss man sich jedoch über die Reaktion eines Treibers stellen. Dieser warnte den Hobbyfilmer erst nachdem beide Schüsse abgegeben worden waren. Er sagte des Weiteren, es sei die Schuld des Passanten, wenn er angeschossen würde. Dabei ist, laut Gesetz, immer der Mann mit der Waffe der Verantwortliche.
rh
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