Integratives französisches Pendant zu Esch-Belval?

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Nach Angaben der Presseagentur AFP haben Luxemburg und Frankreich am vergangenen Freitag nach einem Treffen des Lothringer Präfekten Bernard Niquet mit dem Luxemburgischen Innenminister JeanMarie Halsdorf angekündigt, ein „Groupement européen de coopération territoriale“ (GECT) zu gründen. Im Vordergrund dieses GECT stehe die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Jean-Marie Halsdorf bestätigte, dass er an diesem Treffen mit dem Präfekten Niquet sowie den „Conseils régionaux“ und dem „Conseil général“ aus Lothringen teilgenommen habe. Weil es kurzfristig einberufen wurde, habe man die betroffenen luxemburgischen Gemeinden nicht miteinbeziehen können. Dies sind Esch, Sassenheim, Monnerich und Schifflingen, eventuell auch noch Kayl und Rümelingen, falls sie mitmachen wollen. Zusammen mit der „Communauté de communes Pays Haut Val d’Alzette“ (CCPHVA) und den Regierungen beider Länder soll, im Rahmen eines GECT, ein bilaterales Interreg-Projekt in der französisch-luxemburgischen Grenzregion verwaltet und umgesetzt werden. Bevor es so weit sei, müsse das luxemburgische Parlament aber zuerst ein entsprechendes Gesetz stimmen, das diesem GECT eine legale Basis gibt und den Gemeinden überhaupt erst die Teilnahme erlaubt.

Öko-Agglomeration

Ziel dieses Bündnisses ist die Schaffung einer sogenannten Ecopolis, einer ökologischen Agglomeration auf dem französischen Gebiet von Alzette-Belval. Diese Ecopolis wäre dann, laut Innenminister Halsdorf, das passende integrative und harmonische Gegenstück zum luxemburgischen Esch-Belval. Diese Öko-Agglomeration würde genau wie Esch-Belval auf einem Masterplan basieren und so eine organisierte, hochwertige und nachhaltige Entwicklung garantieren. Auf diese Weise könnten sozialer, territorialer und wirtschaftlicher Wachstum auf beiden Seiten der Grenze aufeinander abgestimmt und grenzüberschreitend koordiniert werden. Bis 2015 sollen laut AFP 7.000 Menschen in dieser Öko-Agglomeration wohnen. Die Investitionen des Luxemburger Staats sollen sich auf 1,2 Milliarden Euro belaufen. Zu dem Projekt gehöre auch der weitere Ausbau der „Liaison Micheville“ in Richtung „Bassin de l’Alzette“, damit der Pendlerverkehr gebündelter verlaufe als bisher, sagte Jean-Marie Halsdorf. Für dieses Unterfangen stellen die beiden Regierungen, die „Préfecture“ und die unterschiedlichen „Conseils“ zu jeweils gleichen Teilen insgesamt 30,5 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzliche acht Millionen an EU-Fördergeldern kämen noch hinzu. Laut AFP soll der Ausbau 2012 beendet sein. Die Ecopolis auf der französischen Belval-Seite, die qualitativ hochwertige Geschäfte beherbergen und langfristig eine ökologisch gestaltete Wohnfläche für mindestens 50.000 Einwohner bieten soll, sei aber vorerst noch Zukunftsmusik, so der Innenminister. Zwar habe der Präfekt Niquet das ambitionierte Bewerbungsprojekt bei der französischen Regierung eingereicht, damit sei aber noch nicht sicher, ob es auch tatsächlich zur Umsetzung zurückbehalten werde. LL