EschInnovatives Pilotprojekt: Grundsteinlegung für die Schule „Wobrécken“

Esch / Innovatives Pilotprojekt: Grundsteinlegung für die Schule „Wobrécken“
Der Escher Schöffenrat und Bildungsminister Meisch legten Hand an (vlnr.): Christian Weis, Martin Kox, Claude Meisch, André Zwally, Georges Mischo und Pim Knaff Foto: Editpress/Alain Rischard

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Im Beisein von Bildungsminister Claude Meisch, dem Escher Schöffenrat und den beteiligten Firmen und Mitarbeitern der Gemeinde fand am Montag die Grundsteinlegung zur neuen Schule „Wobrécken“ statt.

Der Standort der neuen Schule befindet sich ganz in der Nähe des 2011 abgerissenen, im Volksmund „gréng Schoul“ genannten Gebäudes. Dem Bau der neuen Grundschule „Wobrécken“ musste allerdings ein kleiner Park weichen. Eine bei den Einwohnern des Viertels beliebte grüne Oase, die den Lärm vom viel befahrenen Boulevard Grand-Duchesse Charlotte fernhielt. Es war ein eher schlechter Start dieses Projektes.

Bürgermeister Georges Mischo (CSV) erinnert sich noch an die vielen Telefonate, die er führen musste, zumal die Abholzaktion unangekündigt morgens um halb sechs startete. Zwischenzeitlich ist der Bau der „Maison de soins“, der Grundschule und der „Maison relais“ gut fortgeschritten und Schöffe Martin Kox („déi gréng“) versicherte, dass die gefällten Bäume eins zu eins ersetzt würden. Zwischen dem Schulgebäude und dem Pflegeheim wird ein Park entstehen, um auch intergenerationelle Kontakte zu fördern. Die neue Schule sei ein innovatives Pilotprojekt, so Martin Kox weiter. Das Energiekonzept des Gebäudes geht über die Standards eines Passivhauses hinaus und kommt ohne fossile Brennstoffe aus. Ökologie, Recycelfähigkeit und die Lebensdauer der Baustoffe waren bei der Planung bestimmend. Die Kellerfläche, und dadurch der Baustellenaushub, wurde auf ein Minimum reduziert. Die Dämmung der Fassade besteht aus Zellulose-Fasern und -Flocken, die aus recyceltem Papier hergestellt sind. Die Fotovoltaik-Anlage inklusive Speicher auf dem Dach der neuen Schule wird mehr Strom produzieren, als im Gebäude verbraucht wird. Die Wärme wird indessen durch Geothermie erzeugt, die Luftregeneration wird durch das begrünte Atrium gewährleistet. Das Niederschlagswasser wird im Park versickern.

Das Konzept der Schule „Wobrécken“ soll ein Denkanstoß für künftige Gebäudeplanungen sein. Laut dem zuständigen Schöffen Christian Weis (CSV) wird diese Schule mit dem Konzept einer klassischen Wohnviertel-Schule brechen. Es soll vielmehr eine Schule der Inklusion werden, in der jedes Kind seinen Platz haben wird. Nicht nur die Inklusion zwischen den Schülern wird angestrebt, sondern auch die intergenerationelle Inklusion durch den gemeinsamen Park mit dem Pflegeheim. In rund zwei Jahren werde man hoffentlich die ersten Kinder in der neuen Schule unterrichten können. Esch braucht Schulen und Betreuungseinrichtungen, so Bildungsminister Claude Meisch (DP), zumal die offene Ausrichtung dieser Schule mit Sporteinrichtungen und „Maison relais“ mehr bieten kann, als man sich an anderen Orten wünschen würde. In diesem neuen Gebäude könne die für den Lebensweg wichtige formelle und informelle Bildung vermittelt werden. Claude Meisch bedankte sich bei der Gemeinde für die hier getätigten Investitionen und generell für den Stellenwert, den die Gemeindeverantwortlichen den Bildungseinrichtungen bei ihren städtebaulichen Zukunftsprojekten einräumen.

Das Gebäude mit Erdgeschoss und zwei Etagen bietet Platz für rund 300 Schüler, die „Maison relais“ ist ebenfalls auf diese Anzahl von Kindern ausgelegt.

Die Baustelle der „Wobrécken“-Schule. Im Bildhintergrund erkennt man das neue Pflegeheim.
Die Baustelle der „Wobrécken“-Schule. Im Bildhintergrund erkennt man das neue Pflegeheim. Foto: Editpress/Alain Rischard