„ING-Marathon muss in der Hauptstadt bleiben“

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Der ING-Marathon, Änderungen im Verkehrsreglement, diverse Kostenvoranschläge sowie die Unterzeichnung verschiedener Konventionen standen gestern auf der Tagesordnung der Räte.

René Hoffmann
 
LUXEMBURG – Eingangs der Sitzung wurde entschieden, alle Punkte den ING-Marathon betreffend am Ende der Sitzung zu diskutieren.
Das Rennen findet am 15. Mai statt. Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten mit einem Subsid von 100.000 Euro an den CA Spora, einem der Mitorganisatoren des Events, zusammen mit dem Nationalen Leichtathletikverband und der Gesellschaft „Step by Step“. Auch werden 325.000 Euro an Sachleistungen ausgeschüttet.
Sie werde alles dafür tun, damit der ING-Marathon in der Hauptstadt bleibt, so Sportschöffin Simone Beissel.
Die Ängste der Geschäftsinhaber versuchte sie zu zerstreuen, indem sie erklärte, die Stadt werde „nicht zugemacht“. Lediglich der Verkehr müsse teilweise umgeleitet werden. Auch werde man einen engen Kontakt mit der lokalen Geschäftswelt pflegen.
Sie unterstrich, dass ihren Informationen nach die ING größter Sponsor des Marathons sei und deshalb die Forderung einiger Räte, das Rennen in „Marathon de Luxembourg“ umzubenennen, keine Grundlage hätte.

Den Streit zwischen Erich François („Step by Step“) und den Verantwortlichen der Coque hätte der Gemeindevertreter im Verwaltungsrat nicht schlichten können. Die Entscheidungen würden kollegial getroffen. Sie erklärte aber auch, „Step by Step“ sei eine S.A. und „keine Heilsarmee“.
Die Entscheidung, das Rennen bei der Luxexpo zu starten und zu beenden, sei aber richtig gewesen.
Die drei Organisatoren seien solidarisch haftbar im Falle eines Fehlschlags. Dieser sei aber höchst unwahrscheinlich, weil bereits jetzt fast die maximale Zahl der Einschreibungen (8.000) erreicht sei. Dieses Jahr nehmen weniger Luxemburger, dafür aber mehr Ausländer am Rennen teil.
Eine Intervention von Rätin Claudine Als (DP) zauberte ein Schmunzeln auf viele Lippen der Räte. Sie forderte, dass man der Sicherheit der Läufer wegen (sie könnten auf dem Abfall ausrutschen) und dem Umweltschutz zuliebe den Teilnehmern am Marathon erklären müsse, dass sie die Becher, welche sie an den Versorgungsstellen erhalten, in die Abfallcontainer werfen sollen. Die Schöffin betonte, dass man die Position der Abfallbehälter aufs Genaueste prüfen werde, dass aber eine optimale Positionierung unmöglich sei.

Die Mischung macht’s

Es wurde ebenfalls über das „Hamilius-Projekt“ debattiert. Claude Radoux (DP) forderte, dass das Projekt nach Bekanntgabe aller Details wieder in die Finanzkommission zurückgesendet werden soll. Martine Mergen (CSV) ihrerseits wollte mehr Informationen über die Phasen des Projektes erhalten, und Ben Fayot (LSAP) bemängelte, dass der Wohnungsbau etwas zu kurz gekommen sei.

Der Bürgermeister argumentierte, dass das Projekt schon in den Ausschüssen in allen Details besprochen worden sei. Das Lastenheft sei ebenfalls sehr komplett. Er erörterte, dass 79 Personen es angefordert haben, aber nur zwölf Kandidaten ein Dossier abgegeben hätten. Zuerst werde man die finanzielle Kapazitäten der Anwärter analysieren. Dann werde man das kommerzielle und architektonische Konzept unter die Lupe nehmen. In einer zweiten Phase werden sechs Kandidaten zurückbehalten.
Dann, im Juni, reduziert sich die Zahl der Anwärter auf drei, mit denen konkrete Verhandlungen aufgenommen werden.
Im Bewertungsausschuss sind neben Gemeindevertretern auch externe Experten, Mitglieder des Geschäftsverbands, ein Vertreter des „Fonds d’urbanisation du Kirchberg“ und des Landesplanungsministeriums präsent.
Erst wenn die definitive Entscheidung gefallen ist, wird mit der Umklassierung der Terrains und der Unterzeichnung der Verträge begonnen, so Helminger, der pragmatisch vorgehen will. Die genauen Prozeduren seien ebenfalls im Lastenheft festgehalten.
Was den Wohnungsbau betrifft, so seien 60 bis 80 Wohneinheiten genug, so der Bürgermeister. Und was die Geschäfte anbelangt, so habe man noch keine genauen Entscheidungen getroffen.

Bei den Kostenvoranschlägen herrschte Einigkeit zwischen den Räten. So wurde u.a. der Voranschlag von 895.000 Euro für das Anlegen neuer unterirdischer Infrastruktur auf Helfenterbrück genehmigt. Dies im Rahmen der kompletten Umgestaltung der Kreuzung.
Carlo Back („déi gréng“) wollte in diesem Zusammenhang Informationen über die Schaffung eines Fahrradwegs haben. Die Bautenschöffin erklärte jedoch, dass dieses Projekt leider nicht auf die Prioritätenliste gesetzt wurde.
Beim Punkt „Urbanismus“ wurde u.a. angekündigt, dass eine Informationsversammlung stattfinden wird, sobald man mehr Details über die Neugestaltung der Luxlait-Brachen habe.
Dann wurde noch bekannt gegeben, dass nach vielen Beanstandungen das geplante Gebäude A10 im „Domaine du Kiem“ einen Stock weniger erhalten wird als vorgesehen. Auch soll durch die Einrichtung von Grünflächen, Spielplätzen, Fahrradwegen usw. das Viertel lebendig gestaltet werden. Der Gemeinderat entschied dann noch, dem Mudam für die Organisation des „Desing City 2010“ eine finanzielle Hilfe von 5.000 Euro zukommen zu lassen.