GemeinderatssitzungIn Düdelingen geht es heute um weitere Investitionen in die Schulinfrastruktur

Gemeinderatssitzung / In Düdelingen geht es heute um weitere Investitionen in die Schulinfrastruktur
Die alte Sportstätte (r.) stammt aus den 70er Jahren und wird einem modernen Neubau weichen Foto: Editpress/Julien Garroy 

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Nach der Sommerpause kommt der Gemeinderat am heutigen Freitag erneut zusammen, um die Weichen für die zukünftige Stadtentwicklung zu stellen: Drei größere Projekte stehen auf der Tagesordnung und zur Abstimmung: die Erneuerung des Schulsportkomplexes auf dem „Strutzbierg“, eine Schlafgelegenheit für den Red Rock Trail und der Bau einer neuen Mehrzweckhalle. 

Der Schulcampus „Strutzbierg“ befindet sich im Zentrum Düdelingens. Die bestehende Sport- und Schwimmhalle stammt aus den 70er Jahren. Dieses Gebäude wird abgerissen. An seiner Stelle wird ein neuer Komplex entstehen. Die Turnhalle kann in Zukunft unterteilt werden, sodass zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden können. Das Schwimmbecken wird mit 25 Metern größer als das bisherige. Später wird neben dem Schul- auch Babyschwimmen dort stattfinden wie auch die Schwimmschule. Geheizt wird mit Pellets und mit Gas. Auf der einen Hälfte des Daches wird eine Fotovoltaikanlage installiert, die andere Hälfte wird begrünt. Ein Versammlungsraum ist ebenfalls vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Frühjahr 2021 beginnen und im September 2023 abgeschlossen sein. Während der Bauphase wird auch das nebenstehende Gebäude abgerissen, in dem bisher Kindergartengruppen ihren Platz hatten. Diese werden dann in andere Schulgebäude untergebracht. 

Für Ressortschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP) ist nicht nur der Neubau wichtig, sondern auch das ganze Drumherum. Neben einem neugestalteten Eingangsbereich zur Schwimmhalle ist für Schule und „Maison relais“ ein Naturschulhof geplant. Verkehrsberuhigung ist ebenfalls ein Thema. Doch das Vorhaben soll zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden. Der Hauptakzent wird dann bei den Schulkindern und Fußgängern liegen. Momentan werden in Düdelingen vier größere Projekte in Sachen Schulinfrastruktur umgesetzt. Die Schule im neuen Viertel „Lenkeschléi“ ist ein weiteres Beispiel dafür.

Schwimmend auf dem Wasser

Die Minetteregion soll auf die nationale und internationale Landkarte des Tourismus gesetzt werden. Zu diesem Zweck wollen das Gemeindesyndikat Pro-Sud, die Kulturhauptstadt „Esch 2022“ und die Luxemburger Unesco-Kommission mit der „Man and the Biosphere“-Kandidatur ein gemeinschaftliches Projekt nutzen. Entlang des „Red Rock Trail“, der sich über 80 Kilometer zieht, sollen Schlafunterkünfte in elf Gemeinden zur Verfügung stehen. Um diese Idee architektonisch umzusetzen, wurde im November 2019 in Zusammenarbeit mit dem „Ordre des architectes et des ingénieurs-conseils“ (OAI) ein Wettbewerb ausgeschrieben und die Ergebnisse im März dieses Jahres verkündet. „Wasser ist ein spezielles Element, da haben wir uns gedacht: Warum nicht das Becken beim Wasserturm mit ins Projekt einbeziehen?“, sagt Bürgermeister Dan Biancalana. Der Platz rund um den Turm und das „Pomhouse“ mit seinem historischen Charakter soll zu einem der Haupteingänge vom „Neischmelz“-Viertel werden. Aus dem Becken, dessen Wasser für die Stahlproduktion benutzt wurde, entstand in den 20er Jahren das erste öffentliche Schwimmbad. Falls der Gemeinderat heute zustimmt, wird dort auf dem Wasserbecken die Schlafunterkunft „Floater“ entstehen, mit vier Schlafmöglichkeiten und Sicht auf den Wasserturm und die Natur. 

Ein Plus fürs Vereinsleben

Das dritte Projekt, das heute während der Gemeinderatssitzung zur Abstimmung steht, ist der Bau einer neuen Mehrzweckhalle in der route de Bettembourg mit Platz für 200 Menschen. Die Umsetzung dieses Vorhabens sei zum einen ein Punkt aus der Schöffenratserklärung und zum anderen bekämen die Vereine so eine modernere Versammlungsmöglichkeit, so der Bürgermeister weiter. Das „Centre Hild“ in der Nähe des Bahnhofs werde viel genutzt, doch der Bau stamme aus den 70er Jahren und sei nicht mehr „up to date“. Dazu sei es wichtig, als Gemeinde ein eigenständiges Gebäude zu haben. Das neue Gebäude wird ein Modulbau aus Holz mit einer Besonderheit: Die Stadt möchte hier in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen. Der Neubau kann, wie er nachher da steht, wieder abgebaut werden und an einer anderen Stelle genau so wieder hingestellt werden. Auf diese Weise haben die Stadtverantwortlichen die Möglichkeit, die Konstruktion später vielleicht ins Viertel „Neischmelz“ zu platzieren, da hier ebenfalls die Idee einer Mehrzweckhalle im Raum steht. Da es sich hierbei um ein Modulbau handelt, kann die Umsetzung zeitnah erfolgen. Der Bürgermeister rechnet damit, dass der Bau voraussichtlich im frühen Herbst 2021 abgeschlossen ist.