Huss geht, Lorschée kommt

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Nach einem Vierteljahrhundert im Parlament hat Jean (Muck) Huss (64) am Dienstag sein Mandat niedergelegt. Am Mittwoch wird seine Nachfolgerin auf der Bank der Grünen, Josée Lorsché, das Abgeordnetenmandat übernehmen.

Ein Kapitel Geschichte grünen Parlamenarismus wurde am Dienstag zugeschlagen. Jean Huss vertrat am Dienstag seine Partei zum letzten Mal im Parlament.

Kammerpräsident Laurent Mosar ging auf die politische Laufbahn des Escher Politikers ein, der in den siebziger Jahren bei den Jusos aktiv war und zusammen mit Robert Garcia 1984 die GAP (grün-alternative Partei) gründete. Huss sei ein kompetenter und hartnäckiger Politiker, der die Kammer u.a im Europarat vertrat und dort durch seine Berichte zu den Themen Umwelt und Gesundheit große Anerkennung fand. Seit 1984 ist Muck Huss mit einigen Unterbrechungen Abgeordneter gewesen.

Muck Huss hielt anschließend seine hochemotionelle Abschiedsrede. Sein Rückzug aus der Kammer sei nicht auf mangelnde Fitness zurückzuführen, sondern darauf, dass er kaum noch Herausforderungen für sich sehe. Künftig wird er wieder stärker in NGO‘s (u.a. ist er Präsident von Akut) aktiv sein und publizistisch auftreten. Er gab seiner Genugtuung über das Euthanasie-Gesetz Ausdruck, das er prägte. Er wurde mit einem Kuchen mit Marzipan-Handy und Atommeilern (er war einer der Kämpfer gegen die geplante Atomzentrale in Remerschen), sowie einem eingerahmten Stück Teppich aus dem Parlament (laut Huss lindanverseucht) bedacht und mit „Crémant“ verabschiedet.