Zukunft von Schloss SanemHotel- und Tourismusschule im Süden des Landes

Zukunft von Schloss Sanem / Hotel- und Tourismusschule im Süden des Landes
Schloss Sanem wird zur Hotelschule und bleibt mit seinen Grünanlagen der Öffentlichkeit zugänglich. Die Regierung meine es ernst, so Bildungsminister Claude Meisch. Er verhehlt nicht, dass Neubauten nötig sind, um das Projekt zu verwirklichen. Fotos: Editpress/Claude Lenert

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Schloss Sanem blickt in eine kulinarische Zukunft. Eine Zweigstelle der Hotel- und Tourismusschule in Diekirch soll es werden. Dixit Bildungsminister Claude Meisch. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Kräften im Horeca-Sektor sei groß und eine zweite Hotelschule im Süden schon länger im Gespräch. Nun freut sich jeder. Der Gemeinderat Sanem und der Direktor der Schule in Diekirch. Doch Geduld ist nötig, und Verständnis dafür, dass ohne Um-, An- und Neubauten das Projekt nicht verwirklicht werden kann. Eröffnung? Schätzungsweise in fünf Jahren.

Die Zukunft von Schloss Sanem scheint in trockenen Tüchern. Es ist Bildungsminister Claude Meisch selbst, der die Katze aus dem Sack lässt. Via Twitter. Das historische Gebäude, das im Besitz des Staates ist, soll zur Zweigstelle der nationalen Schule für Hotellerie und Tourismus in Diekirch werden.

Wann dies der Fall sein wird, kann Minister Meisch nicht genau sagen: „Unter Umständen aber eher als man denkt.“ Der Regierung sei es jedenfalls sehr ernst gemeint mit diesem Projekt. Dies besonders auch, weil in der Hotel- und Tourismusschule Berufe mit Zukunft gelehrt würden und die Nachfrage nach gut ausgebildeten Personen groß sei. „Jetzt geht es darum, die Details zu klären und zu planen.“

Restaurant für jeden

Was kann man sich nun unter einer Zweigstelle vorstellen? Eigentlich werde alles so sein wie in Diekirch, betont der Minister. Oder fast alles, denn ein Internat, wie in Diekirch, soll es in Sanem nicht geben.

Was die Ausbildungsmöglichkeiten anbelangt, werden wie in Diekirch alle Berufe aus dem Horeca-Sektor gelehrt. Und es werde auch ein der Öffentlichkeit zugängliches Restaurant geben. In Diekirch sind um die 350 Schüler eingeschrieben, in Sanem werden es vielleicht etwas weniger sein, so Meisch.

Warum Sanem als Zweigstelle? Mit dem Schloss im Süden des Landes könne man das Angebot der „Ecole d’hôtellerie et de tourisme du Luxembourg“ nun geografisch besser verteilen, so der Minister: „Wir sind seit langem auf der Suche nach einem Standort südlich der Hauptstadt. Damit wollen wir vor allem Schüler aus dem Zentrum und dem Süden anziehen, denen der tägliche Weg nach Diekirch zu weit und unbequem ist.“ Mit diesem Anspruch vor Augen habe man sich jetzt für Schloss Sanem entschieden.

Claude Meisch macht im Gespräch aber auch klar, dass nicht die ganze Schule im Schloss untergebracht werden kann, dafür sei es schlicht zu klein oder von der Aufteilung her nicht unbedingt geeignet. Bedingung für das gute Gelingen des Projektes sei deshalb ein Aus-, Um- und vor allem Neubau. „Die Klassensäle und die Küche werden in einem neuen Gebäude neben dem Schloss untergebracht, in einem Stil, der zum historischen Gebäude passt“, so der Minister. Im Schloss selbst dürfte dann die Schulverwaltung mit ihren verschiedenen Diensten Platz finden sowie das öffentliche Restaurant.

„Beste Möglichkeit“

Die Zweigestelle in Sanem freut Michel Lanners ganz besonders. Er ist Direktor in Diekirch und treibende Kraft hinter der vor Jahren begonnenen Neuausrichtung der Hotelschule. „Sanem ist die beste Möglichkeit, die wir finden konnten.“ Die geografischen Probleme mit langen Anfahrtszeiten vor allem für die Schüler, die mit dem öffentlichen Transport unterwegs sind, seien bekannt und nicht zumutbar. Luxemburg brauche eine gute Hotelschule und Visibilität, so Michel Lanners. Dass nun ein geschichtsträchtiges Schloss die Visitenkarte der Schule prägen soll, scheint ihm zu gefallen. An der Verwirklichung des Projektes hegt er keinen Zweifel. Vieles bleibe aber noch zu klären, vor allem das Zusammenspiel zwischen historischem Gebäude und Neubau. In fünf Jahren könnte laut Michel Lanners Eröffnung sein.

Das Schloss, der Park und die Spazierwege sollen auch weiterhin zugänglich für Besucher bleiben, zum Beispiel im Rahmen von Veranstaltungen, die von der Gemeinde außerhalb und innerhalb der Schlossmauern organisiert werden. Über die Form dieser Zusammenarbeit bleibe noch zu diskutieren, so Minister Meisch.

Die Zukunft von Schloss Sanem stand auch auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am vergangenen Freitag. Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz begrüßte die Entscheidung der Regierung. Weil überhaupt etwas mit dem Wahrzeichen der Gemeinde geschehe, weil die Jugend einziehe und weil das Gebäude und der Park zugänglich blieben.

„Das ist ein Superprojekt“, so „déi gréng Suessem“ in einer Stellungnahme am vergangenen Freitag. Dem hat in der Ratssitzung niemand widersprochen.