EttelbrückHerber Einbruch beim Gemeindecamping

Ettelbrück / Herber Einbruch beim Gemeindecamping
Der Ettelbrücker Campingplatz verzeichnete 2019 einen Rückgang von 20 Prozent bei den Übernachtungen Foto: Olivier Halmes

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Stadt Ettelbrück möchte nicht nur als wirtschaftlichen Standort, sondern auch in Sachen Freizeit und Tourismus eine Rolle spielen. Dieser fromme Wunsch ist jedoch nicht so einfach umzusetzen. 2019 verzeichnete der Gemeindecampingplatz bei den Übernachtungen einen Rückgang von fast 20 Prozent. Anlässlich der Ratssitzung vor einigen Tagen kommentiere die Opposition diese negative Entwicklung sehr kritisch.

2018 war die Gemeinde sozusagen ins kalte Wasser gesprungen, nachdem das Engagement der vormaligen Campingplatz-Pächterin in einem Fiasko geendet war. Seitdem wird die Anlage durch gemeindeeigenes Personal betrieben. Im ersten Jahr nach der Übernahme konnten 10.496 Übernachtungen gezählt werden. Vergangene Saison waren es noch 8.583. Zwar gab es nach dem Rekordjahr 2018 landesweit einen leichten Rückgang. Am stärksten betroffen war jedoch Ettelbrück.

Wegen der Coronapandemie rechnet LSAP-Schöffe Bob Steichen auch für dieses Jahr mit einem weiteren herben Rückgang. Trotz der enttäuschenden Zahlen will der Schöffenrat nicht aufgeben. Derzeit werde an einer Neuausrichtung gearbeitet, sagte Steichen. Es sei aber noch zu früh, um die Katze aus dem Sack zu lassen. Im Herbst sollen Details folgen.

Gegen den Leerstand

Die Grünen sehen die Dinge allerdings weit weniger optimistisch als der CSV-LSAP Schöffenrat. Zudem wurde bemängelt, dass nicht genügend Informationen zur vergangenen Saison vorgelegt wurden. Rat Abbes Jacoby erinnerte außerdem noch einmal daran, dass die vorgesehenen Stellplätze für Wohnmobile im Bereich der Deichwiesen noch immer nicht verwirklicht seien. Seit mehr als sechs Jahren werde bereits darüber gesprochen.

In Sachen Leerstand von Geschäftsimmobilien nimmt die Gemeinde erneut Geld in die Hand. Für stolze 1,87 Millionen Euro erwirbt Ettelbrück ein denkmalgeschütztes Haus in der Fußgängerzone. Das 1908 erbaute Gebäude steht schon seit längerem leer und soll nun instand gesetzt werden. Gegen die Stimmen von DP und „déi gréng“ gab der Gemeinderat grünes Licht für den Ankauf. Die Opposition bemängelte insbesondere die hohen Kosten dieser Aktion. Außerdem sei es unklar, wie umfangreich die Renovierungsarbeiten überhaupt sein werden, so die Kritik.

Einstimmig hingegen wurde eine Motion zur Sicherheitslage angenommen. Vor einigen Wochen fand im Schulhof eine Massenschlägerei statt. Der Gemeinderat drängt nun beim zuständigen Minister darauf, dass Ettelbrück einen 24-Stunden-Polizeidienst bekommt. Zudem sollen Kameras installiert werden, sagte CSV-Bürgermeister Jean-Paul Schaaf. Weiterhin möchte man im Rahmen der „Nordstad“ in Sachen Prävention stärker zusammenarbeiten.