„He put us on the map!“

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(Tageblatt)

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Noch ist der Weg in die "Maison du Savoir" umständlich. Gleichzeitig ist er jedoch symbolisch für den Kurs von Rektor Rolf Tarrach. In Belval endet seine Karriere gewissermaßen mit einem Neubeginn.

Begrüßt wurde der spanische (!) Rektor vor zehn Jahren mit einer gewissen Nostalgie in einem Festsaal mit dem Namen seines völlig überraschend verstorbenen Vorgängers.

Verabschiedet wurde der perfekt in das multikulturelle Luxemburg integrierte Rolf Tarrach im imposanten Festsaal der ganz neuen Universität in Belval.

Ein Abschied war die Verabschiedung am Freitag nicht. Rolf Tarrach wird weiterhin in Luxemburg bleiben, neben anderen Tätigkeiten auch als Lehrer der Physik an „seiner“ Uni.

Pionierarbeit

Viele der geladenen offiziellen Gäste aus dem wissenschaftlichen, politischen und zivilen „Tout-Luxembourg“ sind heute Rolf Tarrachs Freunde. Aus der anfänglichen Skepsis über Sinn und Zweck einer Luxemburger Universität ist Vertrauen geworden, alle Festredner haben immer wieder auf diese Freundschaft verwiesen, die in den letzten zehn Jahren aus der gemeinsamen Pionierarbeit gewachsen ist.

Das begann mit dem freundschaftlichen „Du“ des Präsidenten des Aufsichtsrates, Marc Jaeger, der „Rolf“ mit viel Humor dafür dankte, dass er vor zehn Jahren die Uni Luxemburg überhaupt erst erfunden hat.
Das setzte sich fort mit der Ansprache des langjährigen Regierungskommissars im Aufsichtsrat der Uni Luxemburg, Germain Dondelinger, der zusammen mit Tarrach Abschied von der Leitung der Universität nahm.

Multikulturell

In perfektem BBC-Englisch (er hat in Liverpool englische Literatur studiert) kleidete Dondelinger die gemeinsamen Bemühungen, um die ganz neue Universität zum Leben zu bringen, in Shakespeares letztes Theaterstück „der Sturm“. Seine Rede klang mitunter ein wenig schulmeisterlich, war jedoch von so viel Humor, Liebenswürdigkeit und profundem Wissen durchsetzt, dass sie bei den zahlreichen Zuhörern – unter ihnen fast alle Lehrer der Uni – nur Zustimmung ernten konnte. Bezeichnend für die aufeinander folgenden Ansprachen war aber auch die Vielsprachigkeit, mit denen sie gehalten wurden. Dieses Multikulturelle ist dem spanischen Rektor mit deutschen Wurzeln, der perfekt Französisch und Englisch spricht, wichtig. Es ist sein Markenzeichen und das Label der ganzen Universität.

Respekt und eine gewisse Zurückhaltung kennzeichneten das Dankeschön des heutigen Staatssekretärs für Hochschule und Forschung, Marc Hansen, Nachfolger der Kämpfer der ersten Stunde, Erna Hennicot-Schoepges und François Biltgen.

Im Zeichen der Freundschaft stand auch das musikalische Rahmenprogramm der Feier, das der persönliche Freund des Rektors, Michel Clees, gestaltet hatte.