Gemeinderat RümelingenHaus-Hames-Projekt nimmt weitere Hürde

Gemeinderat Rümelingen / Haus-Hames-Projekt nimmt weitere Hürde
Das Projekt Albert-Hames-Haus soll weitere Touristen in die Region ziehen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit dem Projekt um das Haus des Bildhauers Albert Hames soll in Rümelingen mittelfristig ein weiterer kultureller und touristischer Anziehungspunkt entstehen. Die erste Phase des Projekts wird bereits für das Kulturjahr Esch2022 gestartet. Der Gemeinderat stimmte am Donnerstag dem Vorentwurf zu.

Die öffentliche Sitzung begann mit etwas Verspätung. Zuvor hatten die Ratsmitglieder mit den Experten und Projektplanern weitere Details zum Vorhaben um Haus, Werkstätte und Garten des Luxemburger Skulpturenkünstlers Albert Hames erörtert. Das Konzept war bereits vor Monaten prinzipiell gutgeheißen worden und soll eine neue Form des Tourismus fördern, die unter dem Begriff „Tourisme immersif et créatif“ zusammengefasst wird. Besucher werden den Künstlern beim Arbeiten zuschauen können. Zu sehen sein wird die Werkstätte von Albert Hames, die so aussieht, als habe der Bildhauer sie soeben verlassen, wie Bürgermeister Henri Haine am Donnerstag sagte. Aneignen kann sich der Besucher kunsthistorische Erklärungen und Informationen dank moderner digitaler Technik wie Virtual Reality. Das Projekt versteht sich auch als partizipatives Vorhaben. An der Gestaltung der Räume werden sich Rümelinger beteiligen können.

Arbeiten werden die Künstler im Erdgeschoss. Im ersten Stockwerk sollen Gemeinschaftsräume entstehen. Das zweite Stockwerk könnte für die Unterkunft von Künstlern und Besuchern umgestaltet werden, deutete Haine an. Geplant ist auch ein Wintergarten. Das Projekt ist Teil des Programms für Esch2022. Es wurde bereits in die Kategorie eins eingestuft, sodass es bis zu 50 Prozent von Esch2022 kofinanziert werden kann. Die Kosten schätzte Bürgermeister Haine auf 1,4 Millionen Euro, wobei jedoch Honorare und Szenografie noch nicht berücktsichtigt wurden.

Der  „Tourisme immersif et créatif“ ist bei diesem Projekt das Stichwort
Der  „Tourisme immersif et créatif“ ist bei diesem Projekt das Stichwort Foto: Editpress/Alain Rischard

Damit mit den Arbeiten begonnen werden kann, musste der Gemeinderat einer teilweisen Änderung des Flächennutzungsplans (PAG) am Standort Haus Hames zustimmen. Einstimmmig gutgeheißen wurde anschließend auch der Vorentwurf für Phase 1 des Projekts Haus Hames. Phase 2 soll zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden. Sie betrifft das Elternhaus des Künstlers. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie läuft bereits.

Haus Gonner als drittes Element

Verwaltet wird das neu gestaltete Haus Hames von einer Asbl., so wie das für das nationale Bergbaumuseum bereits der Fall ist. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten beide Standorte von einer übergeordneten Struktur geleitet werden. Drittes Element dieses kulturellen Projekts wäre das Haus Gonner. Das ehemalige Bürogebäude des Grubenbesitzers Nicolas Gonner, unweit des Bergbaumuseums, wird in eine von elf Wanderherbergen auf dem Minett-Trail umgewandelt, ebenfalls ein Projekt für Esch2022.

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die kommunalen Mietverträge mit den Familien, die wegen des rezenten Großbrands in der Grand-rue vorerst umziehen mussten. CSV-Rat André Theisen kritisierte, dass die Gemeinde den Familien weitere Ausgaben aufbrummen würde. Bürgermeister Haine erklärte, dass die Mietkosten von der Versicherungsgesellschaft übernommen würden. Man sehe nicht ein, warum man der Versicherung etwas schenken solle. Die Betroffenen würden nicht durch Mietzahlungen belastet. Unbewohnbar bleiben bisher das fünfte und sechste Stockwerk.

Im Zusammenhang mit dem tödlichen Verkehrsunfall vor einigen Tagen, bei dem ein Fußgänger an der Kreuzung rue du Cimetière/Grand-rue ums Leben kam, erörterte der Rat Möglichkeiten zur Entschärfung dieses Gefahrenpunkts. Dazu sind Gespräche mit den entsprechenden Behörden erfordert, da es sich um Staatsstraßen handelt. Das Anbringen einer Ampel trage keinesfalls zu einer Verbesserung bei, ebenso das Verlegen des Fußgängerübergangs.