Hauptangeklagte bricht ihr Schweigen

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Am Donnerstag wurde vor der Kriminalkammer in Diekirch, der Haller Mordprozess fortgesetzt. Wegen einer Erkrankung eines Rechtanwaltes war der Prozess Ende Dezember ausgesetzt worden.

Auf der Anklagebank sitzen insgesamt vier Beschuldigte. Giuseppina T. (43), ihr Sohn Eric T. (23) und zwei Bekannte von letzterem, Sven R. (21) und Tom K. (19). Ihnen wird in erster Linie Mord vorgeworfen und es drohen ihnen lebenslange Haftstrafen. Am 20. November sollen sie das Opfer Raymond G. (65) in einer Wohnung in Haller brutal zusammengeschlagen und gefoltert haben. Zudem sollen sie den Mann anschließend in ein abgelegenes Waldstück gebracht haben, wo sie ihn weiter gefoltert und stranguliert haben, bis der Mann an den Folgen seiner Verletzungen verstarb. Zu Beginn der Sitzung am Donnerstag, sagte Giuseppina T. vor dem Präsidenten der Kriminalkammer Henri Becker, dass sie die Jugendlichen zu der Tat angestiftet habe. Sie sprach jedoch immer nur davon, dem Mann eine heftige Lektion zu erteilen. Ihn umzubringen sei nicht die Absicht gewesen. Angeblich habe der Mann sie immer wieder an ihren eigenen Vater erinnert.

Sexuelle Misshandlungen

Das Opfer habe die Frau immer wieder sexuell misshandelt. Auch ihr Vater soll das getan haben. Das Opfer sollte leiden und nicht sterben, betonte die Frau abschließend vor dem Richterpult. Sie konnte jedoch keine genauen Erklärungen dafür geben, warum sie den Mann in den Wald gebracht haben, um ihm hier weitere Schläge zu verpassen.

Anschließend war es an Me Henri Frank, dem Verteidiger von Tom K., der das Wort ergriff. Dieser betonte, wie bereits zu Beginn des Prozesses, dass sein Mandant zum Tatzeitpunkt minderjährig war und sich eigentlich vor dem Jugendgericht verantworten müsste. Sein Klient sei zwar bei der Tat dabei gewesen, habe sich allerdings nicht aktiv daran beteiligt. Der Rechtsanwalt erklärte, dass Tom K. sich von Freunden habe mitziehen lassen. Zudem würde sein Mandant noch heute darunter leiden, dass der Mann gestorben sei. Me Frank forderte das Gericht auf, nicht Mord sondern Körperverletzung zurückzubehalten. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.