Gülle statt Kunstdünger: Biolandwirtschaft wird gefördert

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88 Biobauern beliefern Luxemburgs Konsumenten mit naturschonend erzeugten und verarbeiteten Lebensmitteln. Die Biolandwirtschaft soll weiterhin gefördert.

Recht bescheiden nimmt sich die Zahl der Biobauern und –winzer aus: 88. Der letzten landwirtschaftlichen Erhebung vom 15. Mai 2008 zufolge gab es damals 2.268 Landwirtschaft- und Winzerbetriebe, die rund 130.000 Hektar Agrarland nutzen. Die Biobauern – darunter 12 Bienenzüchter, 13 Gemüsegärtner, 5 Winzer und 6 Obstbauern – bewirtschafteten 3.601 Hektar Land. Ihre Produkte werden von 33 Betrieben weiterverarbeitet.

Vor knapp 30 Jahren stellte der erste landwirtschaftliche Betrieb in Luxemburg auf eine biologisch-dynamische Wirtschaftsweise um. In der Folgezeit stieg die Zahl der Biolandwirte stetig. Gab es 1988 noch weniger als zehn biolandwirtschaftliche Betriebe in Luxemburg, so waren es zehn Jahre später bereits mehr als 20. Es folgte ein sprunghafter Anstieg im Jahr 2001, der auf die damalige BSE-Krise zurückzuführen ist. In dieser Zeit haben viele Landwirte die Entscheidung getroffen, auf biologische Landwirtschaft umzustellen.

Finanziell unterstützt wurde der biologische Landbau seit mehr als zehn Jahren im Rahmen der Agrar-Umweltprogramme. Seit einem Jahr wird die Biolandwirtschaft verstärkt gefördert. Ein erster nationalen Aktionsplan war im Februar 2009 vorgestellt worden.

6.000 Hektar bis 2013

Für den Aktionsplan, der eine Laufzeit von drei Jahren hat, standen 2009  finanzielle Mittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung. Die Regierung hoffte, durch diese Maßnahme die nötigen Akzente zu setzen, um ihr selbst gestecktes Ziel zu erreichen, die gesamte biologisch bewirtschaftete Landfläche bis 2013 auf insgesamt rund 6.000 Hektar auszubauen.

Romain Schneider, seit den letzten Wahlen 2009  neuer Agrarminister, will diese Politik weiterführen und die  Fördermaßnahmen den Befürfnissen der Landwirtschaft anpassen. So sollen unter andrem die Prämien für die Biolandwirtschaft auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, damit noch mehr Landwirte umsatteln. Überprüfen will man die Vermarktungskette von Biofleisch zwecks Optimisierung. Beratung und Information sind weitere Schwerpunkte der Förderungspolitik zugunsten naturschonender Produktionsmethoden

Strenge Auflagen

Ökobauer darf sich nur der Landwirt nennen, der strenge Produktionskriterien und –verfahren einhält. So verzichtet der Biobauer auf chemisch-synthetische Düngemittel. „Die Nährstoffversorgung des Bodens wird durch den Einsatz von aus ökologischer Produktion stammener Wirtschaftsdüngers  (Mist, Gülle, Jauche) verbessert“, heisst  es in einem Leitfaden des Landwirtschaftsministeriums. Mindestens einmal jährlich werden Biobauern, Weiteverarbeitungsbetriebe,  Händler und Importeure von einer staatlich zugelassenen Kontrollstelle kontrolliert.

Luxemburgs Biobauern sind hauptsächlich auf Fleisch- und Milchproduktion spezialisiert. tageblatt.lu