/ Großregion: Unfälle, Pannen, Abschaltungen

Helmut Wyrwich
Stéphane Dupré-la-Tour ist seit 18 Monaten Chef der zweitgrößten Kernkraftanlage in Frankreich.
Das Jahr 2009 und auch der Beginn des Jahres 2010 gehören nicht zu den Zeiten, an die er gerne zurückdenken wird.
Die vergangenen 15 Monate waren nicht die besten in der Geschichte von Cattenom.
Vorbeugung beider Wartung
Der Leiter der vier Reaktoren in Cattenom hat aus dem vergangenen Jahr eine Konsequenz gezogen: Er baut eine Einheit von 60 Ingenieuren auf, die eine vorbeugende Wartung ins Leben rufen wird.
Das heißt: Die Ingenieure überprüfen jeden Winkel der vier Reaktoren und untersuchen Ventile, Wasserhähne, Turbinen oder Gitter und Computer darauf, ob Abnutzungs- oder Ermüdungserscheinungen sichtbar werden. Die zu erwartende Wartung in diesen Bereichen soll vor einem Störfall erfolgen.
Stéphane Dupré-la-Tour weiß, dass er auf diese Weise neben dem normalen Ersatzteillager ein besonderes für die vorbeugende Wartung anzulegen hat. Denn die Ingenieure dieser Einheit haben das Recht darauf zu dringen, dass vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um eine Panne zu vermeiden.
Jeder überprüfte Bereich wird in Cattenom zukünftig mit einer Farbe von Grün bis Rot markiert. Was ihn das genau kosten wird, sagt der Direktor nicht.
Aber mit diesem System, sagt er, führt er Cattenom wirtschaftlich. Er will sich sichtlich weiter auch vor unangenehmen Überraschungen schützen, die ihm in den vergangenen 15 Monaten das Leben schwer gemacht haben.
Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Unfälle mit Körperverletzung und unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit auf 3,77 pro eine Million Arbeitsstunden angestiegen. Das liegt im Mittel der Kernkraftwerke in Frankreich, ist aber für Cattenom ein schlechter Wert. Im Jahre 2008 hatte der Wert von schwerwiegenden Arbeitsunfällen bei 1,15 gelegen.
Drei automatische Abschaltungen
„Ich habe die Sicherheitsregeln in Cattenom neu definiert und sie allen 1.200 Mitarbeitern ins Gedächtnis gerufen. Ich habe die Geschwindigkeit der Autos auf dem Gelände von 50 km/h auf 30 km/h gesenkt, weil das Gelände sowohl Autos als auch Fußgängern offen steht. Und ich habe ein absolutes Vorrecht für Fußgänger eingeführt“, sagt der Cattenom-Chef am Dienstag vor internationalen Journalisten.
Stéphane Dupré-la-Tour hat auch andere Gründe, um das Funktionieren der Anlage genauer ins Auge zu fassen. Im vergangenen Jahr hat es eine automatische Abschaltung gegeben, im März 2010 gleich zwei an zwei Tagen hintereinander.
Den gesamten Beitrag finden Sie in der Mittwochsausgabe des Tageblatt
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