Gesund durch Interoperabilität

Gesund durch Interoperabilität
(Faussems)

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Ein Austausch von Gesundheitsdaten ist ein zentrales Anliegen der Gesundheitspolitik. Vor diesem Hintergrund ist der "IHE-Connectathon Europe" eine willkommene Veranstaltung.

Bei dieser Tagung, welche vom vergangenen Montag bis Freitag im Großherzogtum stattfindet, werden verschiedene IT-Systeme untereinander getestet und auf einen Praxiseinsatz vorbereitet. Ziel ist es, den Datenaustausch im Gesundheitswesen zu standardisieren und zu harmonisieren.

Infos

Ziele von „eSanté“:

– Vereinfachung und Verbesserung von Prävention, Diagnostik, Behandlung und der medizinischen Überwachung

– Steigerung von Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung des Patienten

– Verbesserung der Dienstleistungen und der Verwaltung des nationalen Gesundheitswesens durch eine bessere Verfügbarkeit von standardisierten Daten

– Unterstützung der Kostenreduzierungen der Gesundheitsausgaben durch die Vermeidung von überflüssigen Tests und Analysen

300 Teilnehmer

Am Mittwoch besuchten der Premierminister Xavier Bettel und die Gesundheitsministerin Lydia Mutsch den „Integrating the Healthcare Entreprise (IHE) – Connectathon Europe“ in der Luxexpo. Dort sind über 300 Teilnehmer vertreten, die mithilfe von IT-Systemen, also elektronischen datenverarbeitenden Systemen, eine Interoperabilität innerhalb des Gesundheitswesens schaffen wollen. Im Idealfall können die verschiedenen Akteure dieses Sektors auf die standardisierten Gesundheitsdaten eines Patienten zurückgreifen und so eine effiziente Behandlung gewährleisten.

Die Grundidee des „IHE-Connectathon Europe“ deckt sich mit dem 2006 in Luxemburg geschaffenen Aktionsplan „eSanté“. Die Agentur dieses Aktionsplans verfolgt ebenfalls das Ziel, eine Plattform zu gründen, in der die Gesundheitsdienstleister elektronische Gesundheitsdaten untereinander austauschen. Erwünschtes Ziel ist auch hier eine bessere Koordinierung der Patientenversorgung. Selbst wenn eine schnellere und bessere Patientenversorgung durch den Austausch von elektronischen Gesundheitsdaten möglich sein sollte, bleibt ein zentraler Kritikpunkt bei dieser Vorgehensweise bestehten. Die Angst um die Datensicherheit ist bei einer Digitalisierung von persönlichen Angaben wie dem Gesundheitszustand stets vorhanden.

Xavier Bettel betonte am Mittwoch, dass man sehr achtsam mit dem Vertrauen der Bürger umgehen müsse: „Bei den elektronischen Daten ist es wie beim digitalen Geld. Wenn die Bürger das Vertrauen verlieren, kommen sie nicht zurück. Sie lehnen das Modell dann ab.“

Lydia Mutsch betonte vor diesem Hintergrund, dass jeder Bürger Zugriff auf seine persönliche digitale Akte haben müsse. So könne auch der Patient eine aktive Rolle einnehmen.