Gérard Reuter äußert sich

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Warum durfte Gérard Reuter während Jahren in einer vom Geheimdienst bezahlten Dienstwohnung leben? Der Ex-Präsident des Rechnungshofs wurde am Montag vom parlamentarischen U-Ausschuss Geheimdienst gehört. Hinter verschlossenen Türen.

Gérard Reuter war SREL-Informant. Rekrutiert worden war er vom ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiter André Kemmer, so Marco Mille am Freitag vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Geheimdienst. Dass Reuter über Jahre in einer vom SREL bezahlten Wohnung lebte, war dem SREL-Chef angeblich nicht bekannt gewesen. Warum Reuter so großzügig behandelt wurde? Welche Dienste hat er dem Geheimdienst geleistet? Darüber wollte er am Montagmorgen die Mitglieder des Untersuchungsausschusses informieren. Die Öffentlichkeit blieb draußen vor. Auf Wunsch Reuters verlief die Anhörung vor dem parlamentarischen Untersuchugsausschuss hinter verschlossenen Türen.

Reuter war Ende der 1990er Jahre aus dem Staatsdienst entlassen worden. Als Präsident des Rechnungshofs soll er in dubiosen Finanzgeschäften verwickelt gewesen sein. Die Rede ist von Geldwäsche.

Die vom SREL bezahlte Dienstwohnung erklärte Reuter u.a. mit seiner damals schwierigen finanziellen Situation im Anschluss an seine Suspendierung vom Dienst. Auch geschah dies wohl im Hinblick auf eine mögliche Kooperation in einer neuen privaten Sicherheitsfirma, die spätere Sandstone, die von Ex-Agent Frank Schneider mitgegründet wurde. Dem Ausschuss habe Reuter erklärt, er habe beim SREL nur mit André Kemmer und Frank Schneider in Kontakt gestanden, so Ausschusspräsident Alex Bodry nach der Sitzung. Nach bekannt geworden war, dass der SREL Reuters Miete zahlt, übernahm Sandstone die Miete der Wohnung, in der Reuter auch heute noch wohnt.

Bis vor wenige Tagen war unklar, ob Reuter vor dem Untersuchungsausschuss erscheinen würde. Das Parlament hatte ihn via Kommuniquees in den Medien an den Termin erinnert.