/ "Gebt der Jugend eine Chance"

Unter dem Motto „Gebt der Jugend eine Chance!“ fordern CSJ und JSL in einer gemeinsamen Position konkrete Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Lag die allgemeine Erwerbslosenquote im Januar 2008 noch bei 4 Prozent, erreicht sie im November 2012 bereits 6,1 Prozent. Dies bedeutet ebenfalls eine Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit in Luxemburg.
„Besonders junge Leute, die neu auf den Arbeitsmarkt drängen, sind von dieser Entwicklung betroffen. Sie haben es immer schwerer einen Arbeitsplatz zu finden“, bemängelt beide Jugendorganisationen. Rund 4000 junge Menschen unter 30 Jahren (Stand: November 2012) befinden sich ohne Erwerb. Das sind 18,6 Prozent.
Regierung soll eingreifen
Beide Parteien fordern deshalb ein engagiertes Eingreifen der Regierung. Um das Luxemburger Sozialmodell zu bewahren, sei es von äußerster Wichtigkeit, dass Kranken- und Pensionskassen regelmäßige Beiträge erhielten. Dies könne aber mit einer derart hohen Jugendarbeitslosigkeit nicht gewährleistet werden.
Angesichts 2494 freier Stellen (Stand: November 2012), die bei der ADEM gemeldet seien, müsse das Arbeitsamt proaktiv Betriebe ansprechen und auf qualifizierte Kandidaten, die als arbeissuchend gemeldet sind, hinweisen.
Staatlich subventionierte Arbeitsverträge
Ferner fordern CSJ und JSL die Überarbeitung und Verlängerung von Arbeitsmaßnahmen für junge Leute. Staatlich subventionierte Arbeitsverträge dürften auf keinen Fall abgeschafft werden: „Sie ermöglichen einem Betrieb, auf finanzielle Beihilfen zurückzugreifen um jungen Leuten eine Chance zu geben.“ Dadurch bekommen Jugendliche wertvolle Berufserfahrung und vergrößern ihre Chancen auf eine Festanstellung mit unbefristetem Arbeitsvertrag.
Beide Jugendparteien sprechen sich gegen die Tendenz aus, jungen Leuten immer häufiger befristete Arbeitsverträge anzubieten. Auch die Beschäftigung durch Interimsfirmen führen Jugendliche oft in die Prekarität: „Aufgrund der Struktur der Luxemburger Wirtschaft und der hohen Lebenskosten, kann dies nicht die Lösung sein.“
Bereits in der Schule sollten nach Meinung von CSJ und JSL Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehöre eine tiefgreifende Schulreform, die die Schüler adäquat auf ihre berufliche Zukunft vorbereite. Neben gutem Fachwissen solle aber auch die Orientierung verbessert werden. In diesem Sinne begrüßen beide Vereinigungen die Schaffung der „Maison de l’Orientation“, die alle Instanzen, die diese Frage betreffen, unter einem Dach vereint.
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