Gau in Cattenom – Eine Übung

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Die gemeinsame Katastrophenschutzübung rund um das französische Atomkraftwerks Cattenom wird vom 25. bis 28. Juni fortgeführt. Diesmal unter französischer Federführung.

Bei einer Katastrophe im AKW Cattenom ist die gesamte Großregion betroffen. Aus diesem Grund finden bereits zum dritten Mal grenzübergreifende Übungen unter der Bezeichnung „Exercices nucléaires 3 en 1“ statt. Diesmal unter französischer Federführung. Die letzten Übungen am 5. und 6. Dezember 2012 standen unter Luxemburger Leitung. Hintergrund der Aktion ist ein Beschluss der Großregion von April 2011.

Bei einer Katastrophe im AKW Cattenom ist die gesamte Großregion betroffen. (Bild: Tageblatt-Archiv/Pierre Matgé)

Die drei Phasen der Übung werden jeweils von einem Land organisiert. Das Saarland organisierte im Juni 2012 die Phase zur drohenden Gefahr eines nuklearen Unfalls, und setzte die Schwerpunkte auf die Aktivierung und das Zusammenwirken der Krisenstäbe. Luxemburg leitete am 5. und 6. Dezember die zweite Phase zur Evakuierung der Bevölkerung und nun plant Frankreich vom 25. bis 28. Juni eine Übung zum Management nach einem Unfall. Hier steht die Langzeitphase nach der Katastrophe im Mittelpunkt. Dabei geht es um den Übergang von Notfallschutzmaßnahmen zur langfristigen Strahlenschutznachsorge.

Nationaler Katastrophenschutzplan

Im Ernstfall verfügt Luxemburg über einen nationalen Katastrophenschutzplan (Plan d’intervention en cas d’accident nucléaire). Dieser sieht die Einrichtung eines Krisenstabes vor, der vom Kommissariat für nationale Sicherheit geleitet wird. Die Alarmverfahren, Rettungs- und Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sind darin vorgesehen.

Der Krisenstab wird von der Fachberatungseinheit Strahlenschutz (cellule d’évaluation radiologique CER) unterstützt, die für die radiologischen Lageberichte zuständig ist. Dem Kommunikations- und Informationsstab unterliegt die Kommunikation und Information mit den Medien. Der Plan, der 1986 entwickelt wurde, wird derzeit überarbeitet. Die zweite Übung wurde nach der provisorischen Version des neuen Plans gespielt. Die Auswertung der Übung erlaubt das Projekt, vor der definitiven Annahme, noch zu optimieren.

Luxemburger Federführung

Die zweite Übung, die am 5. und 6. Dezember 2012 stattfand, setzte den Akzent auf Notfallschutz- und fiktive Evakuierungsmaßnahmen. Teilnehmer waren die beiden deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz, Belgien mit der Region Wallonien, sowie Frankreich mit Lothringen.

Zahlreiche Luxemburger Behörden waren bei der Planung dabei: Strahlenschutzabteilung, Verwaltung der Rettungsdienste, Hohes Kommissariat für nationale Sicherheit, Ministerium für Inneres und die Großregion, Presse und Informationsdienst der Luxemburger Regierung, Polizei und Armee, Straßenverkehrsamt, Gesundheits-, Transport-, Bildungs-, Landwirtschafts- und Familienministerium.