Freuden und Sorgen der Kleintierzüchter

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Beim Landeskongress der luxemburgischen Kleintierzüchter herrscht nach wie vor reger Andrang. Das Thema geht die ganze Familie an, es gibt Freuden, Sorgen aber auch Nöte. Viele Jugendliche haben den Bezug dazu längst verloren.

Wie wichtig die Kleintierzucht nach wie vor ist, hat der Landeskongress in der Schifflinger Mehrzweckhalle belegt. Über 100 Delegierte, 25 von 27 Vereinen, Landwirtschaftsminister Fernand Etgen (DP) und viele Ehrengäste ließen sich die Veranstaltung des Dachverbandes (USAL) nicht entgehen. Dennoch gibt es Probleme: In seiner Ansprache beklagte USAL-Landespräsident Christophe Hansen (Foto) unter anderem den Mitgliederrückgang. In den letzten Jahren ist die Mitgliederzahl um ein Drittel geschrumpft.

Die Schaffung weiterer Zuchtanlagen sei unumgänglich, was sich aber als schwierig erweist, da die Züchter oft mit der Intoleranz der Mitbürger zu kämpfen hätten. Nur ein Beispiel seien die Beschwerden über das Krähen der Hähne. Ein weiteres Problem der Kleintierzüchter stellt das Abschussverbot von Füchsen dar, so Hansen. Allein letztes Jahr seien etwa 800 Tiere von Füchsen angegriffen worden. Die Aktivitäten des Landeskongresses gehen aus den sechs Ausgaben der Verbandszeitschrift „De Lëtzebuerger Klengdéierenziichter“ hervor. Auf sie verwies Generalsekretär Roger Jaeger in seinem Aktivitätsbericht.

Des Weiteren wurde mit vier Ausgaben des Infoblattes eine rasche und gezielte Information an die Vereine übermittelt. 2017 zählte der Verband 2.531 Mitglieder, davon 75 Jugendliche, vereint in 27 Vereinigungen (22 Lokalsektionen und fünf Sondervereine). Sieben Sitzungen dienten im vergangenen Jahr zur Vorbereitung der Aktivitäten.

Rassegeflügelzucht ist wichtig

Bei der internationalen Kleintierausstellung im Januar in Ettelbrück zeigten die Züchter aus Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg 900 Kaninchen, 45 Wassergeflügel, 17 Ziergeflügel, 460 Geflügel, 43 Tauben und 37 Cavias. Die Bewertung der Tiere wurde von einer internationalen Jury vorgenommen.

Die Liebhaber der Rassegeflügelzucht leisten einen wertvollen Dienst im Sinne der Zucht. Im Jahre 2017 wurden 7.076 Geflügelringe in 95 Rassen in Rechnung gestellt. Am stärksten beteiligt an der Ringbestellung war die Wiltzer Sektion mit 1.553 Ringen. In seiner Ansprache bedauerte Landwirtschaftsminister Etgen den Umstand, dass ein Großteil der Jugendlichen den Bezug zu den Tieren verloren habe. Eine deutsche Studie habe ergeben, dass 25 Prozent der Schüler davon ausgehen, dass die „Hühnerfrau“ zwei bis sechs Eier am Tag legen würde. Henne und Hahn seien keine Begriffe mehr.

Von Marc Gatti