Freilichtbühne der Kunst

Freilichtbühne der Kunst
(Francois Besch)

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Eine internationale Riege an Künstlern zeigt auf der Place de Paris im Rahmen des diesjährigen, 15. Gare-Art-Festival den Entstehungsprozess ihrer Plastiken. Zuschauer erwünscht.

Mitten auf der Place de Paris im Bahnhofsviertel von Luxemburg Stadt befindet sich ein abgesperrter Bereich. In drückender Hitze wird seit dem Wochenende Beton angerührt, gehämmert, geschweißt, gesägt. Was auf den ersten Blick wie eine Baustelle aussieht, ist in Wirklichkeit ein Kunstatelier unter freiem Himmel.

INFO

Offizielle Eröffnung
Am heutigen Dienstag
um 11 Uhr auf der
place de Paris

Öffentliches Atelier
Täglich von
ca. 9 bis 13 Uhr
und von 14 bis 18 Uhr
(bis zum Freitag 7. August)

Ausstellung
der fertigen Werke
Vom 7. August
bis zum 24. September

„Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Bis Ende der Woche muss alles fertig sein. Durch den Verkehr ist es laut und man wird leicht abgelenkt. Hier herrschen ganz andere Arbeitsbedingungen, als im Atelier“, sagt Florence Hoffmann, eine der Künstlerinnen und Organisatorin des Festivals.

Bedingungen wie auf einer Baustelle

Die Bedingungen seien ähnlich denen auf einer Baustelle. „Das Thema ist dieses Jahr Beton. Wir benutzen ähnliche Techniken wie im Handwerk, nur ist das Resultat ein anderes.“ Ab und zu bleiben ein paar Interessierte stehen, lehnen sich über die Absperrung und beobachten die Künstler neugierig bei ihrem Schaffen. Manche der Zuschauer würden jeden Tag vorbeikommen, so Florence Hoffmann.

Insgesamt sechs Künstler aus fünf verschiedenen Ländern arbeiten im Schatten ihrer Pavillons an den Kunstwerken. „Wir erstellen hier die Negativform unseres eigentlichen Kunstwerks. Vom Vollen zum Hohlen. Das erfordert viel Kreativität, weil wir ’umgekehrt‘ denken müssen.“ Das Resultat des künstlerischen Prozesses bleibt verborgen, der bislang sichtbare Teil sind die Gussformen. Diese Formen, größtenteils aus Holz und Metall werden mit Beton gefüllt. Dadurch erhält man die eigentliche Plastik.

Erklärungen…

Maurizio Perron, ein italienischer Künstler, erklärt: „Beton muss ganz anders verarbeitet werden als zum Beispiel Marmor. Beim Stein beginnt man mit einem großen Stück und trägt dann die Schichten ab. Hier ist das nicht möglich. Die aus Beton gegossene Figur sieht zum Schluss sehr simpel aus, doch der Produktionsprozess ist sehr komplex.“

Ab Freitagnachmittag kann man sich die fertigen Kunstwerke des Symposiums im hauptstädtischen Bahnhof anschauen. Die Plastiken werden bis zum 24. September dort ausgestellt.

In den kommenden Tagen kann man den „Bildgießern“ aus Polen (Pawel Chlebek), Spanien (Placido Rodriguez), Luxemburg (Florence Hoffmann; Rita Sajeva), Italien (Maurizio Perron) und der Türkei (Özgür Görel) noch über die Schulter schauen.