„Fördern, fordern, vorwärtskommen“

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Am Donnerstag stellte Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres die großen Linien der Rentrée 2013-2014 vor.

Die diesjährige Rentrée, ihre letzte, stellte die Ministerin unter das Motto „fördern, fordern, vorwärtskommen“. Es ist ihre letzte Rentrée als Ministerin. Sie wird im Oktober nicht mehr bei den Parlamentswahlen kandidieren. Eine etwas wehmütige Ministerin eröffnete gestern Morgen im „Lycée Michel Rodange“ die Pressekonferenz zur Rentrée 2013-2014. Vor 40 Jahren habe sie in dem Gebäude ihre Karriere als Lehrerin begonnen. Gestern schloss sich also der Kreis.

Delvaux-Stehres: Ihre (vorläufig) letzte Rentrée als Ministerin. (Foto: Fabrizio Pizzolante)

Über die Zahlen hinaus kündigte Mady Delvaux-Stehres auch einige Neuerungen an, die nächstes Jahr oder nächste Rentrée eingeführt werden. Diese Schul-Rentrée ist schon ans sich etwas Besonderes, weil die ersten Schüler den Sekundarunterricht besuchen, die in einer reformierten Grundschule unterrichtet wurden. Die Eckdaten der Schul-Rentrée 2013-2014 stellte das Tageblatt gestern vor.

Einen wahren Ansturm habe dieses Jahr das „Lycée technique pour professions éducatives et sociales“ (LTPES) in Mersch gekannt, wo diese Rentrée 400 Schüler mehr eingeschrieben seien als im Vorjahr. Neben den 371 Neueinschreibungen warteten noch rund 100 Schüler auf das Resultat ihres Nachexamens. Im Falle eines Erfolgs werden auch sie aufgenommen. Man komme nicht umhin, dort einen Numerus clausus einzufügen.

Neue Sektion

Das bedeute aber auch, dass man im technischen Sekundarunterricht eine neue Sektion „science humaines et sociales“ einführen werde, für diejenigen Schüler, die es nicht in das LTPES schafften.

Neu ist dieses Jahr ebenfalls die Vorbereitungsklasse für die „grandes écoles“ in Frankreich. Für das erste Jahr sind dort sechs Schüler eingeschrieben. Die Studien dauern zwei Jahre.

Die Schule der zweiten Chance wird in diesem Schuljahr von rund 200 Schüler besucht werden. Das Angebot wurde um zwei Klassen erweitert (10e Diplôme d’aptitude professionelle auxiliaire vie und eine 10e Gesundheitsberufe).

Nicht zufrieden zeigte sich die Ministerin mit einem Resultat der Reform der Berufsausbildung. Jeder Schüler muss ein sogenanntes „projet intégré“ realisieren, was 283 Schüler der 12e-Klassen getan hätten. Die durchschnittliche Erfolgsquote lag bei 59%. Je nach Ausbildung variierte die Quote zwischen 7 und 100%. Eine erste Analyse habe ergeben, dass viele Misserfolge auf eine mangelnde Vorbereitung zurückzuführen seien. In einem neuen Modul sollen sich ab diesem Jahr die Schüler während des Schuljahrs schon auf ihr Projekt vorbereiten können.

Den Mangel an Mathematiklehrern will das Ministerium dadurch beheben, dass das Aufnahmeexamen in den „stage“ nun auch für französische Lehrer ohne Luxemburgisch- und Deutschkenntnisse geöffnet wird. Allerdings müssen sie die beiden Sprachen dann während des Praktikums lernen.

Erfolgsstory

28 Sekundarschulen haben für das kommende Schuljahr einen Antrag auf spezielle Bedingungen („aménagement raisonnable“) für Schüler mit speziellen Bedürfnissen gestellt. 57 Schüler seien davon betroffen. 15 Schüler besuchen eine Abschlussklasse.

Als Erfolgsstory kann man in Luxemburg das lebenslange Lernen ansehen. 70% der Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren haben in den vorigen zwölf Monaten an einer Weiterbildung teilgenommen. Damit liegt Luxemburg europaweit auf dem zweiten Platz. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der Einschreibungen mehr als verdoppelt: von 9.100 auf 19.800 im vorigen Schuljahr.