/ Europas Weg in den Weltraum
Die europäische Raumfahrt muss dieses Jahr über ihre weitere Ausrichtung entscheiden. Im Dezember werden die Mitgliedstaaten der Weltraumorganisation Esa über den Kurs für die nächsten Jahre entscheiden. Dabei gehe es nicht nur um die Zukunft der Esa an sich, sondern auch um die der europäischen Raumfahrtindustrie, sagte Esa-Chef Jean-Jacques Dordain am Freitag bei einer Pressekonferenz in Paris.
Entscheidungen könnte im Dezember bereits anlässlich der Ministerratssitzung der ESA-Staaten in Luxemburg stattfinden. Luxemburg teilt sich mit der Schweiz seit Ende 2012 den Vorsitz der Europäischen Raumfahrtagentur. Ein weiteres Treffen ist 2015 in der Schweiz vorgesehen.
Luxemburg gehört der ESA seit 2005 an. Seine Teilnahme an den Programmen ist vor allem finanzieller Art. Für den Zeitraum 2013 bis 2018 werden insgesamt 98 Millionen Euro bereitgestellt, sagte uns die ESA-Beauftragte in Luxemburg Patricia Conti am Freitag.
Handfeste industrielle Interessen
Die Minister werden vor allem über die künftige Finanzierung der Internationalen Raumstation ISS sowie Europas zukünftigen Zugang zum All entscheiden müssen. Dabei geht es um handfeste industrielle Interessen. Während Deutschland als einer der Hauptgeldgeber der Esa lieber erst einmal nur die Trägerrakete Ariane 5 weiterentwickeln würde, drängt Frankreich auf den Bau der Ariane 6. Das völlig neue Modell soll eine Unterstufenkombination aus vier Triebwerken mit jeweils rund 135 Tonnen Festtreibstoff erhalten, die vor allem in Frankreich gebaut werden würden.
Auch für Luxemburg ist die ESA-Mitgliedschaft von handfesten wirtschaftliche Interessen getrieben. In den letzten Jahren haben sich denn auch eine Reihe von Unternehmen niedergelassen, die insbesondere im Bereich Satellitentechnik tätig sind. Erster Luxemburger Weltraumpionier war 1985 die Betzdorfer SES.
ESA-Generaldirektor Dordain will den 17 Mitgliedstaaten im März eine Kosten-Risiko-Analyse zu denkbaren Möglichkeiten für den Zeitraum 2015 bis 2024 vorlegen. Eine Empfehlung werde es im Sommer geben.
Den Auftakt des Raumfahrtjahres 2014 soll nach Angaben der Esa der Start des ersten Sentinel-Satelliten für die Erdbeobachtung im April machen. Weiter geht es dann mit dem ersten Weltraumflug des Esa-Astronauten Alexander Gerst am 28. Mai. Der Geophysiker soll sechs Monate lang auf der ISS arbeiten. Letzterer war Anfang 2008 dort.
Galileo-Dienste bereits Ende des Jahres
Weiterhin geplant sind unter anderem mehrere Satellitenstarts für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo. Er sei optimistisch, dass Ende des Jahres die ersten Dienste bereitstehen, sagte Dordain. Ein „etwas trauriger“ Augenblick werde hingegen der für Juni vorgesehene Start des Raumtransporters „Georges Lemaître“ sein. Er ist der letzte seiner Art, der zur ISS fliegen wird.
Als wissenschaftlicher Höhepunkt des Jahres gilt die entscheidende Phase der bereits vor zehn Jahren gestarteten Rosetta-Mission. Die Raumsonde soll sich einem Kometen nähern, ein Landegerät auf seiner Oberfläche absetzen und ihn auf seiner Reise durch das Sonnensystem begleiten.
Das Gesamtbudget der Esa für das Jahr 2014 gab Dordain am Freitag mit 4,1 Milliarden Euro an.
- „Soutien implicite à des idéologies racistes“: Konföderierten-Flagge schmückt lokalen Schießsportverein - 5. April 2024.
- CDMH-Affäre: Gemeinderat will Untersuchungs-Ergebnisse abwarten - 23. März 2024.
- Reminder-Brief an Gloden: Gemeinderat fordert erneut Aufklärung über Polizeiabzug - 23. März 2024.