/ Esch on Ice (Fotogalerie)
ESCH/ALZETTE – Erst im Winter, wenn die Temperaturen während drei aufeinander folgenden Nächten unter -5°C liegen, kann eine der größten natürlichen Eislaufflächen des Großherzogtums hergerichtet werden.
Nach einer wetterbedingten Pause von mehr als zehn Jahren, die in der Saison 2007/2008 ein Ende fand, fiel das Quecksilber auch in diesem Winter tief genug, um die Gemeindearbeiter zum Schwitzen zu bringen.
Das Herrichten der Fläche dauert mehr als zwei Tage. Nachdem der Untergrund gründlich von Laub und anderem Unrat befreit wurde, konnte eine erste Schicht Wasser aufgetragen werden.
Ohne CO2-Emissionen durch Kühlaggregate gefriert auf diese Weise eine Schicht nach der anderen. Bevor die ersten Kufen auf der Eisbahn ihre Spuren ziehen dürfen, muss das Eis eine Dicke von wenigstens zwei bis drei Zentimetern haben.
Jung und Altauf den Kufen
Doch auch wenn es sich um eine natürliche Eisfläche handelt, bleibt der Unterhalt nicht aus. Jeden Abend, nachdem sich die letzten Schlittschuhläufer auf den Nachhauseweg gemacht haben, fegen Gemeindeangestellte die Bahn und tragen eine neue Wasserschicht auf.
Die zeitraubende Prozedur wird morgens vor den ersten Besuchern wiederholt. Und diese wissen es den zuständigen Arbeitern zu danken. Sonnenschein und wenig Wind schufen am Wochenende ideale Bedingungen zum Schlittschuhlaufen.
Kaum verwunderlich, dass zahlreiche Einwohner aus Esch und Umgebung die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und sich auf dem Eis austobten.
Besonders viele junge Eltern suchten die Eisfläche gleich neben dem Abenteuerspielplatz auf, um mit ihrem Nachwuchs erste Schritte auf dem Eis zu machen.
Jung und Alt teilten sich das Eis und rücksichtslose Rabauken waren nicht anzutreffen. Einzig Basketballkörbe sowie ein Fußballtor machen darauf aufmerksam, dass diese Eisfläche nicht ganzjährig besteht.
Spaziergänger bleiben immer wieder für einige Augenblicke stehen und schauen dem bunten Treiben zu. Manch einer wird überrascht gewesen sein.
Schwindelig kann einem werden, wenn man durch das Eis unter seinen Kufen blickt. Ganz deutlich lassen sich Pflastersteine und verschiedenste Markierungen erkennen. Die klirrende Kälte betäubt das Gesicht, die Finger lassen sich nicht mehr bewegen.
Runde um Runde vergisst man die eisigen Temperaturen um sich herum. Den anderen Schlittschuhläufern ergeht es gleich.
Die Sitzbänke entlang der Eisfläche haben ihr Publikum gefunden. Schuhe und Sporttaschen, so weit das Auge blickt. Aber auch Eltern, die kleine Wehwehchen verarzten und trösten.
Immer wieder stürzen Kinder und Erwachsene. Verletzt wird niemand ernsthaft. Blaue Flecken und Muskelkater sind später schmerzhafte Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Nachmittag im Freien.
Vorläufig bleibtes kalt genug
Keine laute Musik, welche die Freizeitsportler beschallt. Was man dagegen sehr oft hört, sind Mahnungen der Eltern: „Maach lues!“, „Pass op, dass de net fälls!“ oder „Kuck, dass de net kal gëss!“. Ob diese etwas brachten?
Auch Oma und Opa holten ihre Schlittschuhe vom Dachboden und drehten in gemächlichem Tempo einige Runden. Wenn das Kreuz nicht mehr mitmachte, wurde sich eben etwas ausgeruht und in Erinnerungen geschwelgt.
Immerhin wurde die „Äispist“ schon in den 60er Jahren angelegt, als die Winter noch kälter waren und man eigentlich jedes Jahr in Esch Schlittschuh laufen konnte. Wenn die Temperaturen wieder steigen, hat auch in Esch der Spaß ein Ende. Doch vorerst noch scheint das Wetter es gut zu meinen. Wettervorhersagen zufolge dürfte die Eisbahn noch eine weitere Woche bestehen. Es gilt, davon Gebrauch zu machen, denn der Eintritt ist kostenlos. Einzige Voraussetzung, um seine Runden drehen zu können, sind eigene Schlittschuhe, denn solche werden nicht vermietet.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.