/ „Es war nie meine Absicht“

Zwischen 2004 und 2010 sei es des Öfteren zu unsittlichen Berührungen zwischen den Kindern und dem eigenen Vater gekommen. Zudem soll der Beschuldigte mit seinen Fingern in den Intimbereich seiner Tochter eingedrungen sein. Laut Anklageschrift kam es zur „Penetration“.
Der Beschuldigte selbst erklärte vor dem Richtergremium, dass er seine Tochter des Öfteren zu Bett begleitete. Hier hätte er das Mädchen im Bauchbereich gestreichelt. „Es ist ein oder zwei Mal vorgekommen, dass mein Hand in den Intimbereich ausgerutscht ist. Das war allerdings nie meine Absicht“, so der Mann.
Keine psychiatrische Störungen
Der psychiatrische Gutachter erklärte, dass der Angeklagte nicht unter psychiatrischen Störungen leiden würde. „Immer wieder unterstrich der 45-Jährige mir gegenüber, dass er seine Kinder über alles mag und ihnen nie etwas schlechtes zufügen würde“, so der Experte. Laut dem Gutachter hätte der Mann ebenfalls des Öfteren Internetseiten mit pornografischem Inhalt besucht. Es sei jedoch auf seinem Rechner keine Internetseite gefunden worden die auf Kinderpornografie hindeuten würde.
Eine weitere psychiatrische Gutachterin, die die Kinder untersuchte, erklärte im Zeugenstand, dass sie nie an den Aussagen der Kinder zweifelte.
„Die Kinder beschrieben mir, dass ihr Vater manchmal nackt zu Hause herumlief. Die Kinder beschrieben mir im Detail was sich an den einzelnen Abenden abgespielt hat“, so die Expertin. Der zuständige Polizeiermittler gab an, dass der Angeklagte nicht mit seiner Beziehung klarkam. Seine Frau sei ihm gegenüber nicht treu gewesen. Bei der Polizei hätte der Beschuldigte gestanden, dass es manchmal zu sexuellen Handlungen zwischen ihm und seinen Kindern gekommen sei. Laut dem Ermittler, hätte der Mann bei seinen Kindern das gesucht was er nicht von seiner Frau erhielt und zwar Nähe und Zärtlichkeit.
„Meine Tochter lügt“
Die Tochter hätte bei der Polizei erklärt, dass ihr Vater sie bereits sexuell belästigte als sie vier Jahre alt war. Die sexuellen Übergriffe des Vaters wurden nur aufgedeckt weil die Tochter sich bei ihrer Oma äußerte.
„Ende des Jahres 2010 haben wir die Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass niemand sie anfassen dürfte. Das war zu der Zeit als die pädophilen Übergriffe von einzelnen Priestern mediatisiert waren. Das Mädchen fragte mich dann ob das auch für den eigenen Vater gelten würde? Ich war schockiert und alarmierte sofort die Polizei“, so die Oma des Mädchens im Zeugenstand.
Am 27. Mai 2014 hatte des Jugendgericht entschieden, dass die Kinder bei der Oma wohnen dürfen. Die jetzige Ex-Ehefrau des Angeklagten gab an, dass sie nie etwas von den Vorwürfen, die gegen den 45-Jährigen vorliegen, bemerkt hatte. Der Beschuldigte selbst versuchte sich im Zeugenstand herauszureden. Er erklärte, dass seine Hand nur ein oder zwei Mal in die Gegend des Intimbereiches seiner Tochter „gerutscht“ sei. Nie aber war seine Hand im Intimbereich selbst. Dies sei nie seine Absicht gewesen und nie hätte er sexuelle Hintergedanken gehabt. „Meine Tochter lügt, wenn sie angibt ich hätte sie im Genitalbereich angefasst“, so der Mann.
Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.
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