Erstmals Trendwende zu erkennen

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Zwar ist das Kiotoziel von Minus 28 Prozent bei den nationalen CO2 Emissionen noch immer in weiter Ferne, die politischen Maßnahmen der letzten Jahre zeigen aber erste Wirkungen. Eine Trendwend zeichnet sich ab. Léon Marx

Trotz Zunahme sowohl der Pendler wie auch der Wohnbevölkerung und des nationalen Fuhrparks zeichnet sich zum ersten Mal ein Trend nach unten ab. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 wurde für 2007 ein Minus von 0,7 Prozent notiert. Rein national betrachtet, liegt der Rückgang bei 20,7 Prozent.
Von der EU-Kommission wird diese Berechnungsmethode allerdings nicht anerkannt. Sie basiert sich wie bekannt bei der Analyse auf eine rein territoriale Betrachtungsweise.
Auch Transport- und Umweltminister Lucien Lux weiß, dass das nicht reicht, sieht aber erstmals seit Beginn der Legislaturperiode einen echten Lichtblick. „Eine Trendwende, die optimistisch stimmt“, meinte er gestern vor der Presse.
42 Prozent aller CO2-Emissionen entfallen in Luxemburg derzeit auf den Transportbereich. Doch dank spritsparenden Autos wird sich der Anteil des Verkehrs an den nationalen Emissionen in den nächsten fünf bis sechs Jahren deutlich reduzieren.
Mit dem Aktionsplan, der im April 2006 anlief und im Mai 2007 erweitert wurde, gelang es, den Anteil von Autos mit einem Emissionswert von weniger als 120 g/km deutlich zu steigern. 16,1 Prozent aller Neuanmeldungen werden in diesem Jahr solche „Niedrigemissionsautos“ sein. Eine Progression von 35 Prozent gegenüber 2007. Gegenüber 2006 sind es sogar 59 Prozent.
Einen deutlichen Zuwachs gab es auch in der nächsthöheren Klasse bis 140 g/km (+34 Prozent Neuanmeldungen), während im Bereich über 200 g/km die Neuanmeldungen um rund 30 Prozent zurückgingen.

Ausweitung ab Januar

Ab dem 1. Januar 2009 legt das Umweltministerium nochmals nach. Die staatliche Subvention von 750 Euro für Autos mit einem CO2-Ausstoß von maximal 120 g/km wird auch auf Firmenwagen ausgeweitet.
Im Gegenzug können Firmenwagen ab 2009 aber nicht mehr steuerlich abgeschrieben werden. Diese Maßnahme war ursprünglich bereits ab dem 1. Januar 2008 geplant, dann aber auf Druck der interessierten Lobbies kurzfristig wieder aus dem Budgetgesetz herausgenommen worden. Dieser zweite Anlauf sei mit allen Beteiligten abgesprochen, hieß es gestern.
Für spezielle, behindertengerechte Autos wird der Grenzwert auf 160 g/km angehoben.
Neu ab dem 1. Januar 2009 ist auch, dass kinderreiche Familien und Familien mit mindestens fünf Personen für ein Auto einen Steuerabschlag von 80 Euro erhalten.
Von dieser Maßnahme werden schätzungsweise rund 15.500 Haushalte profitieren.
www.emwelt.lu