Neuer Autobahnverteiler Entlastung für Steinbrücken: Neuer Autobahnverteiler entsteht an der A4

Neuer Autobahnverteiler  / Entlastung für Steinbrücken: Neuer Autobahnverteiler entsteht an der A4
Das ist die neue Brücke, unter der später der ovale Verteilerkreis verlaufen wird. Das ist die Sicht von Wickringen aus.  Foto: Wiebke Trapp

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Ganz Luxemburg ächzt unter dem Verkehr. An vielen Stellen laufen Arbeiten, um die Ortschaften zu entlasten. Das ist auch für Steinbrücken – die Ortschaft gehört zur Gemeinde Monnerich – geplant. Der „Rond-point“ an der A4 soll den Verkehr durch das Dorf verringern. 

Bis jetzt steht eine neue, im Vergleich zur alten gigantisch wirkende Brücke hinter dem Feuerwehrhaus in Steinbrücken. Auf der A4 fließt der Verkehr in gewohnter Dichte ungemindert im Berufsverkehr. An die Staus am Kreisel inmitten der Ortschaft, der den Verkehr Richtung Reckingen, Esch, Bettemburg und Autobahn Richtung Hauptstadt verteilt, hat man sich gewöhnt. Dort landen bislang alle Autofahrer, die die Autobahn Richtung „Pontpierre“, Foetz und Monnerich verlassen. Bis dahin haben sie nach der Anfahrt echtes Baustellenfeeling erlebt.

Knapp 58.000 Fahrzeuge täglich

Rechts und links stehen danach Absperrungen im unteren Teil der rue de l’Europe, der Belag ist holprig, wirkt abgenutzt. Danach geht es, rechts abgebogen, vergleichsweise eben durch die rue de Luxemburg weiter bis zu besagtem Kreisverkehr. Um in Richtung Luxemburg aufzufahren, geht es von dort aus durch Steinbrücken auf der rue de Luxembourg weiter. Hinter der Tankstelle münden beide Straßen ineinander und es geht auf die A4. Die Anwohner in beiden Straßen leiden unter dem Verkehrsgerausche.

Die Autobahn A4 ist mit knapp 58.000 Fahrzeugen täglich in beide Richtungen stark befahren und verbindet den Süden des Landes mit der Hauptstadt. Die Messung betrifft nur den Zeitraum zwischen 1. Januar und 28. April und enthält den Lieferverkehr wie den Pkw-Verkehr. Neuere Daten sind nach Angaben der „Ponts et chaussées“ noch nicht erfasst. Die Spitzenzeiten betreffen laut P&C den Zeitraum zwischen 16.00 und 19.00 Uhr. Das ist die aktuelle Situation. Bleiben soll es so nicht. Und die neue Brücke zeigt, dass etwas passiert.

35 Millionen kostet der neue Verteiler 

35 Millionen Euro wird der Verteilerkreis nach Angaben des Transportministeriums kosten, der bis 2022 fertiggestellt sein soll. Der Monnericher Bürgermeister Jeannot Fürpass (CSV) spricht von einer „geregelten Autobahnzufahrt“ in der Zukunft, ohne durch ganz Steinbrücken fahren zu müssen. Das Bauvorhaben sieht Ab- und Auffahrten auf die A4 vor, die hinter dem Feuerwehrgebäude an der N13 liegen werden. Der neue ovale Kreisel wird den Verkehr in beide Richtungen auf die Autobahn sowie Richtung Reckingen oder Monnerich regeln. Eine Ausfahrt in Wickringen zur „Motor World“, die dort entstehen soll, ist ebenfalls vorgesehen. Dann wird die rue de l’Europe eine Sackgasse sein und die rue de Luxembourg im Vergleich zu heute fast schon verkehrsberuhigt wirken.

Das ist die Hoffnung. Bürgermeister Fürpass befürchtet allerdings, dass der Kreisverkehr in Steinbrücken selbst mit seinen Rückstaus zu den Spitzenzeiten auch nach Fertigstellung des neuen Verteilers ein Problem bleiben wird. Darunter leiden vor allem die Schulbusse. „Wir haben das jetzt mit anderen Anfangszeiten in den Schulen entzerrt“, sagt Fürpass. „Aber es muss nicht viel geschehen, dann haben wir wieder ‚Alerte orange’, was das angeht.“ Das bleibt abzuwarten. 2020 beginnt erst einmal die nächste Bauphase: Die neuen Autobahnzufahrten werden gebaut. Der ovale Verteiler wird unterhalb der beiden Brücken durchführen, die alte Autobahnzufahrt von Esch nach Steinbrücken kommt weg. Das sind die Planungen, wie das Transportministerium sie vorgesehen hat. Die Trasse für eine Überland-Tram, die die Hauptstadt mit dem Süden verbinden könnte, ist ebenfalls berücksichtigt. Hier laufen aber noch Studien, heißt es aus dem Ministerium. Für Steinbrücken wird es angesichts der aktuellen Situation so oder so ein „Plus“.

Der Straßen-„Deal“

In der rue de l’Europe werden im unteren Teil, direkt hinter der aktuellen Abfahrt von der Autobahn, auf rund 350 Metern im Zuge der Arbeiten alle Versorgungsleitungen erneuert. „Ich rechne damit, dass das 1,5 Millionen Euro kosten wird“, sagt Fürpass. Allerdings wird sich der Staat mit rund 30 Prozent daran beteiligen. Das ist Teil eines „Deals“, wie Fürpass es nennt. Die rue de l’Europe ist eine Nationalstraße, die rue de Luxembourg, die in einem Topzustand ist, unterliegt der Verantwortung der Gemeinde Monnerich. Wenn die rue de l’Europe eine Sackgasse ist, ändern sich die Besitzverhältnisse. Es gibt einen „Tausch“. Die rue de Luxembourg wird dann Nationalstraße, die Sackgasse rue de l’Europe geht in kommunalen Besitz über.