Energienetze in Luxemburg-Stadt: Referendum noch vor dem Sommer

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Gewerkschaften bereiten ein Referendum über die Privatisierung der Strom- und Gasnetze in der Hauptstadt vor.

Im Streit um die Privatisierung  der Energienetze (Strom und Gas) in der Hauptstadt  legen  die Gewerkschaften  einen Zahn zu. Nachdem die Proteste bei Regierung und  Gemeindeführung  nicht den erhofften Erfolg  brachten, haben  FGFC, Landesverband, LCGB und NVGL  jetzt  die  Vorbereitungen  zu einem lokalen  Referendum gestartet.

Seit dieser Woche  werden in der Hauptstadt  von Militanten der Gewerkschaften  Unterschriftenlisten an sämtliche Haushalte verteilt.

Mindestens 20 Prozent der 31.000

Mindestens 20 Prozent der 31.000 wahlberechtigten   Bürger der Hauptstadt  müssen die  Liste  unterschreiben, damit  die Referendumsprozedur eingeleitet werden kann. Die Gewerkschaften sind  optimistisch, dieses Quorum bis spätestens  März zusammenzubekommen. Danach  muß  der Schöffenrat   innerhalb von  maximal drei Monaten ein Referendum  organisieren.

„Die Stadt Luxemburg soll die  Energieversorgung ihrer Bürger dadurch absichern, daß sie weiterhin Eigentümer ihrer Gas- und Stromnetze bleibt, ihre Netze weiterhin selbst verwaltet  und wartet und sie deswegen  nicht an eine anonyme Gesellschaft  auslagert, in der große Energiemultis mitbestimmen, was  in  Zukunft geschieht.“    So die Frage, die den Bürgern
zur Abstimmung unterbreitet werden soll. 

Mit „Energiemulti“ ist dabei die  Enovos Gemeint, jener  Energiekonzern,  den  Wirtschaftsminister
Jeannot Krecké aus  Cegedel, Soteg und Saarferngas geschmiedet hat. Für die Gewerkschaften wäre  es  unverantwortlich, in diesen großen Topf auch noch das Versorgungsnetz der Stadt Luxemburg hinzu zu geben, wie das  der Schöffenrat  derzeit plant. Enovos  würde dadurch eine totale Monopolstellung  bekommen klagen sie. Und weisen auf die negativen Erfahrungen hin, die    sich im Ausland aus solchen Konstellationen ergeben
haben. lm