Mittwoch12. November 2025

Demaart De Maart

Ende der Planungs-Unsicherheit

Ende der Planungs-Unsicherheit
(Tageblatt/Pierre Matgé)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Das „Mouvevement écologique“ (Méco) und das „Oeko-Zenter“ haben am Mittwoch eigene Vorschläge vorgelegt, wie Altbausanierungen und energieeffizientes Bauen verbessert werden können. Sie wünschen sich noch sozialere und noch ökologischere Kriterien.

Politiker versprechen oft das Blaue vom Himmel und können ihre Versprechen dann nicht halten. Aber auch kleinere Versprechen bereiten ihnen öfters Probleme. So wie dem delegierten Nachhaltigkeitsminister Marco Schank. Laut Blanche Weber, der Präsidentin des Méco, hatte Schank versprochen, im vorigen Mai den Entwurf eines neuen Reglements vorzustellen, das die finanzielle Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden regelt.

Die aktuelle Verordnung läuft Ende dieses Jahres aus. Weber appellierte gestern an Schank, den Entwurf des neuen Reglements so schnell wie möglich vorzustellen.

Méco und Oeko-Zenter präsentierten bei der gleichen Gelegenheit ihre Ideen, wie die Verordnung verbessert werden könnte.

Planungs-Unsicherheit

Das Fehlen eines Entwurfes einer Verordnung führe sowohl bei den Bauherren wie auch bei den Handwerksbetrieben zu einer Planungsunsicherheit. Wer jetzt eine Altbausanierung oder einen Neubau plane, könne sein Vorhaben kaum noch bis Ende 2012 durchführen und wisse zudem, mit welcher finanziellen Unterstützung er im nächsten Jahr rechnen kann. Die beiden Vereinigungen fordern, dass bei der Vergabe der Fördermittel soziale Kriterien stärker berücksichtigt werden. Haushalte mit geringem Einkommen sähen vielleicht von einer Renovierung ab, wenn sie eine zu hohe Summe im Voraus zahlen müssten. Der Staat könnte das Geld entweder auf Basis eines Kostenvoranschlags auszahlen oder aber gleich die Rechnung begleichen.

Die Gesetzgebung müsste auch in Einklang mit städtebaulichen Ansprüchen gebracht werden. So würden z.B. Einfamilienhäuser überdurchschnittlich gefördert, obwohl sie weder städtebaulich noch ökologisch sinnvoll seien. Schlussendlich müssten auch technische Mängel der Reglementierung beseitigt werden. So sollten heutzutage gängige Techniken nicht weiter unterstützt werden wie z. B. Brennwertkessel.

Auszahlung von Fördergeldern

Neben ihren Vorschlägen zu den Kriterien könnten auch die Umstände, in denen die Fördermittel vergeben werden, verbessert werden. So wünschen sich die zwei Organisationen eine schnellere Auszahlung der Fördergelder. Es komme oft zu langen Wartezeiten zwischen Zusage und Auszahlung der Gelder. Kritisiert wird auch eine mangelnde Kommunikation in der Sache. Es gebe Bevölkerungsgruppen, die nicht genügend über die Fördermittel informiert seien. So wäre es von Nutzen, die Informationen auch in portugiesischer Sprache zu veröffentlichen.

Neben dem Ziel, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken, sollte auch der Gebrauch von ökologischem Baumaterial gefördert werden. Viele Materialen seien bei ihrer Herstellung sehr energieintensiv; andere wiederum stellten Problemen für die Gesundheit dar. Ein entsprechendes Zertifizierungssystem sei beim Wohnungsbauministerium in Planung.