/ Einheitsfront bröckelt

Am kommenden 12. Februar soll das Schlichtungsverfahren zwischen den Gewerkschaften Feduse, Apess, SEW/OGBL und Unterrichtsminister Claude Meisch beginnen. Hierzu haben sich die drei Lehrervertretungen in einer so genannten Intersyndicale zusammengefunden, um ihren Positionen mehr Druck zu verleihen.
Doch inzwischen mischt die Basis ebenfalls mit. An 21 Sekundarschulen haben die sogenannten Lehrerkomitees zusätzlich mobilisiert. Über ihr Koordinationsbüro haben sie zu Beginn der Woch dazu aufgerufen, die Examensfragen nicht fristgerecht einzureichen. Nun haben sie eine Petition ausgearbeitet, in der sie sich gegen die Sparpläne der Regierung richten und die Gewerkschaften dazu auffordern, kein Abkommen zu unterzeichnen, bevor nicht auch die Basis, sprich die Lehrerschaft diesem zugestimmt haben. Und hier scheiden sich auf Seiten der Gewerkschaften die Geister.
Verschiedene Meinungen
So hat die Feduse wohl keine Probleme damit, vor der Unterzeichnung eines Abkommens die Basis zu befragen. Allerdings ist sie gegen das späte Einreichen der Examensfragen und auch gegen die Petition. Diese solle den Gewerkschaften einen Maulkorb verhängen, so ihre ablehnende Position. Auch die zweitgrösste Vertretung, die Apess, hat ihre Probleme sowohl mit den Examensfragen als auch mit der Petition. Beide Gewerkschaften sehen durch die Aktionen ihren Verhandlungsspielraum bei den anstehenden Gesprächen mit Minister Claude Meisch eingeengt.
Anders der SEW/OGBL. Man unterstütze die Petition, das sie zur Einheit der Lehrerschaft aufrufe. Eben dieses Ziel habe der SEW/OGBL von Beginn an verfolgt. Man habe wiederholt versucht die drei Gewerkschaften und die Lehrerkomitees an einen Tisch zu bringen, hielt Jules Barthel vom SEW/OGBL gegenüber den Kollegen von 100,7 fest. Die Petion läuft bis zum 11. November.
Neben den aktuellen Diskussionen über die geeignete Vorgehensweise beschäftigen auch Gerüchte die Gewerkschaften im Unterrischtssektor. Vom 21. bis zum 30. März finden im öffentlichen Dienst Sozialwahlen statt. Nun geht die Rede davon, dass ausgehend vom Koordinationsbüro der Lehrerkomitee im Unterrichtsbereich eventuell eine vierte Kraft neben den drei Gewerkschaften in Erscheinung treten könnte. Zeit eine solche vierte Liste einzureichen bleibt bis zum 18. Februar. Bei den letzten Wahlen kam die Feduse auf 64%, die Apess auf 26% und der SEW/OGBL auf 10%.
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