Eine Zwergtechnologie die groß rauskommt

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Für Luxemburg ist die Nanotechnologie ein wichtiger Wirtschaftsbereich in der Zukunft. Ausserdem beinhaltet sie positive Aspekte. Sie könnte aber auch Risiken hervorbringen. Darüber wurde am Donnerstagnachmittag in der Abgeordnetenkammer debattiert.

Der aktuell weltweite Umsatz mit Nanotechnologie beträgt mehr als 100 Milliarden Euro. Laut einer EU-Studie wird bis 2020 diese Technologie auf einen Wert von bis zu 1 000 Milliarden ansteigen. „Das Wachstum wird kolossal sein“, erklärt Jean Huss (déi Gréng).

Zwergtechnologie

Nano ist altgriechisch und bedeutet Zwerg. Ein Nano ist der Milliardste Teil eines Meters. Siehe auch: Nanotechnologie in Luxemburg

Nanotechnologie gilt als eine der Zukunftstechnologien in diesem Jahrhundert. Diese Spitzentechnologie begegnet man schon heute in vielen Lebensbereichen.
Bei leistungsfähigen Computerchips oder kratzfesten Brillengläser wird sie beispielsweise eingesetzt. Sie ist demnach ein hoffnungsvolles Instrument und kann als wirksame Vorbeugung vor Krankheiten angesehen werden, so der Abgeordnete Jean Huss, der am Donnerstag über die Entwicklung der Nanotechnologie interpellierte.

Krebserkrankungen bekämpfen

In der nächsten Mobilfunkgeneration will man die Nanotechnologie nutzen. Dabei sollen fluoreszierende Nano-Partikel eingesetzt werden. Sie sollen für eine verbesserte Bildschirm-Hintergrundbeleuchtung bei weniger Energieverbrauch sorgen.
Noch ist dies Zukunftsmusik, aber in der Medizin könnte Nanotechnologie schon sehr bald Krebszellen zerstören, verstopfte Aterien öffnen oder Viruserkrankungen bekämpfen. „Sie hat jede Menge Potential, die Krebserkrankungen bekämpfen kann“, begrüßt Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo.

Man darf die Risken jedoch nicht missachten. Oft hat die Nanotechnologie auch ihre negativen Wirkungen, die mit Asbest zu vergleichen sind. „Höchste Vorsicht ist geboten!“, fordert Jean Huss. Diese Meinung vertritt auch Eugène Berger (DP). Laut Berger soll die Europaïsche Union die Nanotechnologie in Kenntnis nehmen und es gegebenenfalls ins REACH-Projekt (Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) aufgenommen werden.

Öffentliche Debatte

Lydia Mutsch (LSAP) sieht ihrerseits Positives an diesen Forschungen. Bereits in Japan und China wird weitgehend in die Nanotechnologie investiert.

Laut Jean Huss sollte die Debatte um dieses Thema in der Öffentlichkeit ausgetragen und die Mitbürger über mögliche Risiken aufgeklärt werden.
Diese Diskussionen müssen aber im kleinen Kreis geführt werden, so Wirtschaftsminister Jeannot Krecké. Nicht jeder könnte nämlich ein solch kompliziertes Thema bis in die kleinsten Details begreifen. Darüber hinaus sollten Spezialisten zusätzliche Erklärungen geben.

Einige Fakten müssen allerdings in Frage gestellt werden, so der Abgeordnete Jean Colombera (ADR). Die Aufklärung der Öffentlichkeit, das Auswerten der Effekte der Nanotechnologie, sowie die Gewinne, die durch das Einführen dieser Wissenschaft enstehen können, sind seiner Meinung nach fragwürdig.

fo/MnM