Eine vierte Sporthalle für 9,3 Millionen Euro

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Über drei Stunden tagte gestern der Gemeinderat, um eine 20 Punkte umfassende Tagesordnung abzuarbeiten. In dieser Sitzung, wo Rat Michel Wolter (CSV) fehlte, beschloss der CSV-DP-„déi gréng“- Schöffenrat den Bau einer vierten Sporthalle. Jean-Marie Backes

BASCHARAGE – Wegen prozeduraler Schwierigkeiten (die LSAP forderte die Annullierung der Abstimmung beim Distriktskommissar) kam der bereits im Juli in einem Schnellverfahren von der Majorität angenommene „plan directeur“ nochmals zur Abstimmung. Jetzt hatte die Opposition während drei Tagen Einsicht in das 107 Seiten umfassende Dokument. Als ein gutes und wichtiges Dokument bezeichnete Rat Yves Cruchten (LSAP) die Vorlage und forderte eine Veröffentlichung des Dokuments. Außerdem werden solche Pläne für die anderen Orte der Gemeinde gefordert. Dies sei vorgesehen, so Bürgermeister Jeannot Halsdorf (CSV).
Jos Thill (LSAP) geht auf die Problematik der 29 schützenswerten Gebäude im Ortskern von Bascharage ein. Eric Sassel (LSAP) stellt Fragen betreffend den Wohnungsbau und die Zukunft des Gemeindehauses im Kontext des „plan directeur“. Fürs Gemeindehaus sei eine Machbarkeitsstudie in der alten Cito-Schule in Auftrag gegeben worden, so Bürgermeister Jeannot Halsdorf. Einstimmig nahm der Rat diesen „plan directeur“, der von Christine Muller erläutert wurde, an.

Zusätzliche Sporthalle

Bei den Diskussionen über den Bau einer zusätzlichen Sporthalle im Rahmen der neuen Fußballinfrastrukturen war es Rat Lucien Fusulier (LSAP), der ordentliche Infrastrukturen für den Fußball forderte. So fehlen im Projekt Fitnessräume und ein Whirlpool. Was die zusätzliche Sporthalle angehe, seien in der Gemeinde andere Projekte dringender. Auch für John Weisgerber (LSAP) ist die Sporthalle überflüssig. Er bedauert, dass die Turnhalle nahe der Vorschule nicht ausgenutzt ist. „Das war eine Fehlplanung“, so John Weisgerber. Keine Notwendigkeit für die Halle sieht Rat Yves Cruchten, der ein neues Einsatzzentrum für die freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste sowie ein Kulturzentrum bevorzuge. Frank Pirotte (CSV), Sylvie Gerten („déi gréng“) und Richard Sturm (CSV) wiesen ausdrücklich auf den Bedarf dieser Sporthalle hin. Viele Vereine, und neue Regeln, die ab 2011 beim Basketball gelten, würden den Bau dieser Halle rechtfertigen. Josy Hames (Unabhängig) sprach sich fürs Projekt der neuen Halle aus.
Diese wurde dann auch mit den Stimmen der CSV-DP-„déi gréng“ und Josy Hames für 9,3 Millionen Euro genehmigt. Dagegen stimmten die fünf LSAP-Mitglieder.
Einstimmig wurden die Vereinssubsidien gewährt, wobei der Bürgermeister Jeannot Halsdorf ein neues Reglement fürs kommende Jahr ankündigte.
Einstimmigkeit auch für die Organisation der Musikschule, wobei mit der Gemeinde Sassenheim Verhandlungen betreffend die 48 eingeschriebenen Schüler aus dieser Gemeinde angekündigt werden. Die „aire du souvenir“ auf dem Friedhof, Hau- und Kulturplan der Wälder sowie kleinere Immobilientransaktionen wurden einstimmig angenommen. Der Schöffenrat wurde vom Rat ermächtigt, gegebenenfalls gerichtlich wegen der Baumängel „op Acker“ vorgehen zu können.
Zwei Posten werden in den „maison relais“ geschaffen. In diesem Zusammenhang bemerkte Bürgermeister Jeannot Halsdorf, dass man hier an die Kapazitätsgrenze stoße und bei der kommenden Haushaltsvorlage Vorschläge unterbreitet werden. Rat Yves Cruchten fordert eine Arbeitssitzung mit Ortsbesichtigung betreffend die „maison relais“.

Erhaltenswert

Bei der vom Kulturministerium vorgeschlagenen Klassifizierung eines Bauernhauses in Hautcharage stellt Rat Jos Thill die eventuellen finanziellen Mehrbelastungen für den Eigentümer bei der Klassierung von Privateigentum in den Vordergrund. Einstimmig sprach der Rat sich für die Klassierung aus.
Zum Schluss der Sitzung gab Josy Hames in einer Erklärung seinen Austritt aus der BIGK („Biergerinitiativ Gemeng Käerjeng“) offiziell bekannt. Auch habe er einen Aufnahmeantrag in die CSV gestellt. In diesem Zusammenhang bemerkte Yves Cruchten, dass die LSAP nun die einzige Opposition sei und die Parteien wie „déi gréng“ und DP jetzt von der CSV nicht mehr unbedingt als Majoritätsgarant gebraucht werden. Ausführungen, die vehement von der Schöffin Sylvie Gerten zurückgewiesen wurden.
Abschließend wurden Fragen von Rat Eric Sassel (LSAP) betreffend die Publikation der Gemeindeberichte sowie jenen juristischer Natur formal vom Schöffen Richard Sturm beantwortet.