/ Eine Stadt feiert sich selbst
So mancher Besucher wird sich um ein Jahr zurückversetzt gefühlt haben, schließlich war bereits am 4. August 2007 ganz Differdingen auf den Beinen, um gemeinsam mit Tausenden Besuchern das 100-jährige Stadtjubiläum zu feiern. Auch damals säumten Gastronomiestände der lokalen Vereine die Straßen im Ortskern, Rockmusik und Orchesterklänge schallten durch die belebten Gassen und über den Marktplatz, auf welchem Leinwandprojektionen und Konfettiregen für eine unvergessliche Gänsehautstimmung sorgten. Während drei Stunden waren damals die tapferen Fackelläufer durch ihre Stadt gejoggt, um schließlich jenes Wahrzeichen zu erleuchten, das fortan den Stolz der kleinen Minettemetropole repräsentierte: die eigens zum Jubiläum angefertigte Fackel von Bildhauer Jhang Meis. Ein ganzes Jahr lang hat sie gebrannt und das Heimatgefühl jener 75 Nationen widergespiegelt, die heute mit Stolz auf die historisch gebeutelte Stadt zurückblicken. Am Samstag nun ist die Fackel im Rahmen einer nicht minder großen Feier endgültig erloschen.
Folk, Pop und Rock
Um die „Clôture du centenaire“ standesgemäß einzuläuten, hatten sich Stadtpolitiker und Einwohner in den frühen Abendstunden am Marktplatz versammelt, wo Bürgermeister Claude Meisch auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken konnte. Zahlreiche Veranstaltungen hatten im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten die Aufmerksamkeit des Großherzogtums auf Differdingen gelenkt, wo Ausstellungen und historische Filme das Identitätsgefühl von mehr als 20.000 Einwohnern stärkten. Am Samstag kamen die Festbesucher ab 18 Uhr in einen musikalischen Genuss, der es in sich hatte. Von Folk- über Pop- und Rockmusik wurde auf zwei Bühnen für jeden Geschmack etwas geboten, ob auf dem gemütlichen Marktplatz oder in der Fußgängerzone. Einige Bands, so etwa die deutsche „Stormy Weather Connection“, waren bereits zum zweiten Mal in Differdingen zu Gast und erinnerten sich voller Freude an ihren Auftritt vor genau einem Jahr. Auch das übrige Showprogramm hatte es in sich: Eine aufwändige Multimedia-Lasershow zog Groß und Klein in ihren Bann und bot den perfekten Hintergrund, um das Licht der „Centenaire-Fackel“ in atemberaubender Atmosphäre auszulöschen. Auch wenn es offiziell seinen Dienst getan hat, in den Herzen der Differdinger wird das Feuer des Stolzes wohl noch eine ganze Weile weiterlodern.
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