Eine moderne Abfallbehandlungsanlage

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Gestern wurde in Anwesenheit der Minister Lucien Lux und Jean-Marie Halsdorf, des Präsidenten des Syndikates, Paul Helminger, sowie des Vorstandsvorsitzenden der E.ON Energy from Waste A.G., Carsten Stäblein, der Grundstein zur neuen Müllverwertungsanlage gelegt. Jean-Marie Backes

LEUDELINGEN – Das Gebäude ist bereits 37 Meter hoch, doch es ist nie zu spät, um zu feiern. So wurde gestern der Grundstein für die neue Anlage in Leudelingen gelegt. Es gab Schaumwein zur Begrüßung und es war der Leudelinger Bürgermeister Rob Roemen, der in seiner Rede einen geschichtlichen Rückblick auf die Anlage warf. Die Bürgermeister Arthur Useldinger aus Esch/Alzette und Camille Polfer aus der Stadt Luxemburg gründeten das Syndikat zur Anlage, die dann realisiert wurde. Brände, Dioxinbelastung, Rauchgase brachten dieses Werk später immer wieder in die Diskussionen. Heute werden hier Abfälle von 325.000 Einwohnern verarbeitet.
Der Präsident des Syndikats, Paul Helminger, zeigte sich erfreut über den einstimmigen Beschluss aller Gemeinden, die Anlage auszubauen. 80 Millionen Euro werden somit in Syndikat und Anlage investiert. Für den Vorstandsvorsitzenden der E.ON Energy from Waste, Carsten Stäblein, ist die neue Zusammenarbeit eine Erfolgsgeschichte.

150.000 Tonnen

Es wurden langfristige Entsorgungsverträge abgeschlossen und die Organisation der Müllabfuhr bleibe bei den Gemeinden. Stäblein stellte dann den Konzern, dessen Kompetenzen sowie die internationalen Referenzen vor.
Mit den 150.000 Tonnen verarbeitetem Abfall können jährlich 35.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Auch werde die Stadt Luxemburg mit Fernwärme aus Leudelingen bedient.
Für Innenminister Jean-Marie Halsdorf habe sich Sidor als Syndikat bewährt und eine Vorbildfunktion. Im Bereich Abfälle und Wasser sind nur wenige Syndikate aktiv. Das ermögliche eine gute Arbeit, so der Minister weiter.
Umweltminister Lucien Lux sprach von einem bedeutenden Tag in der Abfallverwertung. Staat und Gemeinden hätten bei diesem Projekt gut zusammengearbeitet. Trotz der Grenzgänger liege Luxemburg mit einem jährlichen Pro-Kopf-Müllaufkommen von 267 kg sehr gut.
Die neue Anlage soll bis Ende 2010 fertig sein und in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage ermögliche auch eine engere Zusammenarbeit mit den Syndikaten Sidec und Sigre.
Die 150.000 Tonnen Abfall pro Jahr setzen Energie für eine Kraft-Wärme-Kopplung frei. Somit können 100.000 MWh Strom pro Jahr und bis zu 18 MW Fernwärme erzeugt werden. Die Erzeugung der Energie ist überwiegend CO2-neutral. Der Gesamtkostenpunkt der Anlage beläuft sich auf 99.685.200 Euro. 

Zahlen und Meinungen 
36 Mitgliedsgemeinden,
324.000 Einwohner,
125.000 Tonnen Müll pro Jahr,
70% des nationalen Müllaufkommens.
Pro Tonne verbrannten Abfalls gibt es 340 kg Rückstände (300 kg Schlacken, 30 kg Salz, 10 kg Filterstäube).

„ Die Entsorgung des Mülls für die Gemeinden ist relativ easy, es gibt bei der Sidor keine Probleme und wir als Gemeinden müssen das Umweltbewusstsein bei den Bürgern weiterhin stärken.“
(Gaston Greiveldinger, Bürgermeister aus Strassen)

„Eine rationelle Müllentsorgung. Ich bin froh, dass sich die hohen Investitionen nicht auf die Kosten für die Gemeinden auswirken. Auch arbeitet die Anlage auf ökologisch modernster Basis.“ (Richard Sturm, Schöffe der Gemeinde Bascharage)

„Die ideale Alternative zur Deponie. Sidor ist eine wichtige Institution, die sehr gut funktioniert.“
(Henri Hinterscheid, Schöffe der Stadt Esch)