/ Eine Frage der Branche
Die Universität Luxemburg hat sich für die Sprachpraxis am Arbeitsplatz in Luxemburg interessiert. Die Sprachpraxis variiert je nach Aktivitätsbranche, wird in der Studie betont. Die Forscher rund um den Soziologen Fernand Fehlen und die Wirtschaftswissenschaftlerin Isabelle Pigeron-Piroth haben auch herausgefunden, dass die Nachfrage der Unternehmen in Luxemburg nach Sprachkenntnissen zunimmt.
Das Forschungsteam hat für seine Analyse, die sich über 30 Jahre erstreckt (1984-2014) die Stellenanzeigen im „Luxemburger Wort“ und auf der Webseite „Jobs.lu“ untersucht.
Je mehr Sprachen, desto besser
2014 wurden Kenntnisse in einer oder mehreren Sprachen in fast 72 Prozent der Anzeigen verlangt. 1984 war dies nur bei 46 Prozent der Fall. Die Suche nach dreisprachigen Bewerbern hat sich in den letzten drei Jahrzehnten mehr als verdoppelt: von 20 Prozent der Anzeigen im Jahr 1984 auf 42 Prozent im letzten Jahr. Es wird in diesem Zusammenhang in den Anzeigen heutzutage immer öfters auf die notwendige Kenntnis der drei Landessprachen hingewiesen. Vor einigen Jahren war das nicht der Fall. Damals wurden diese Sprachkenntnisse implizit vorausgesetzt, so die Forscher.
In die Zeitungen werden oft Stellenanzeigen für den lokalen oder regionalen Arbeitsmarkt inseriert. Die Webseite „Jobs.lu“ spricht hingegen ein eher internationales Publikum an, wird in der Studie erklärt. Dort werden vor allem Arbeitnehmer im Finanzwesen oder im wissenschaftlichen Bereich gesucht. In den Stellenanzeigen der Zeitung werden vor allem französische Sprachkenntnisse gefragt. In 90,4 Prozent der Jobangebote werden Sprachkenntnisse in Französisch gefordert.
Französisch ist dann auch die Verkehrssprache der luxemburgischen Wirtschaft und wird dort von Arbeitgebern in allen Branchen verlangt, so die Studie. Luxemburgisch für seinen Teil ist im öffentlichen Dienst, im Transport- und Kommunikationswesen sehr gefragt. Hingegen wird auf der Website Jobs.lu in 88,6 Prozent der Anzeigen Bezug auf Englisch genommen.
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