Eine Abhörwanze im Personalbüro

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ESCH – Während der letzten Woche wurde eine Abhörwanze im Personalbüro von Sudgaz entdeckt. Der Direktor höchstpersönlich soll sie angebracht haben.

Sollte durch die Spitzeldienst-Affäre definitiv die Spionomanie in Luxemburg ausgebrochen sein? Bei Sudgaz gibt es in dieser Hinsicht seit mehreren Tagen einem mittleren Skandal. Ganz durch Zufall hatten Mitarbeiter in der vergangenen Woche einen sonderbaren „Apparat“ entdeckt, der sich aus irgendeiner Festigung gelöst und verwaist aus dem Fussboden herumlag.

Bei näherer Betrachtung stelle sich heraus, dass es sich um eine klassische Abhörwanze handelte, wie sie übrigens im Internet angeboten wird, allerdings mit dem Hinweis, dass ihr Einsatz illegal ist.

Belegschaft informiert

Am Donnerstag war die 70-köpfige Belegschaft vom Personalbüro über diesen Fund informiert worden. Es stellte sich heraus, dass der Geschäftsführer höchstpersönlich die Wanze angebracht hatte, was er gut informierten Kreisen zufolge bereitwillig zugegeben hat. War es nur ein hirnrissiger Dumme-Jungen-Scherz, oder steckt etwa mehr dahinter?

Fakt bleibt Fakt! Bereits am vergangenen Freitag wurde der Verwaltungsrat über diesen brisanten Vorfall informiert. Der Verwaltungsratsvorstand soll heute Montag über eventuelle Massnahmen gegen Direktor Jean-Paul Wurth entscheiden. Laut „Journal“ am Montag stand am Freitag die Entlassung des Direktors zur Debatte.

Vorsitzender des Verwaltungsrats ist der ehemalige Bürgermeister Will Hoffmann, der sein Amt aus Krankheitsgründen seit längerer Zeit nicht mehr ausüben kann, das von Vize-Präsident Romain Rosenfeld (Gemeinde Petingen) übernommen wurde. Weitere Direktionsmitglieder sind Marco Goelhausen (Gemeinde Sanem), Jean Tonnar (Gemeinde Esch), und Carlo Müller (Gemeinde Reckingen/Mess). Mitglieder im Verwaltungsrat sind Vertreter der Gemeinden Esch, Schifflingen, Garnich, Dippach, Bettemburg, Kayl, Differdingen, Roeser, Kaerjéng und Monnerich.