Einbrüche à gogo

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Luxemburgs Polizei hat 2011 eine steigende Tendenz bei den Einbrüchen festgestellt. Sie zog am Donnerstag eine erste Bilanz der Kriminalitätsentwicklung in Luxemburg.

Insgesamt verzeichnete die Polizei in diesem Jahr bereits 1.770 Einbrüche, ein Plus von 450 Straftaten im Vergleich zum letzten Jahr. Gemeldet wurden 1.145 Einbruchsversuche. Die Zahlen wurden am Donnerstag von der Polizeidirektion genannt, und das Jahr ist noch nicht um. Besonders aktiv waren die Langfinger in den Monaten Januar, Februar, Mai und Juli. Die meisten Einbrüche geschahen in Luxemburg und im Raum Esch/Alzette, wobei vor allem zwischen 10 und 16 Uhr zugelangt wurde. Ansonsten schlagen die Langfinger in der Nacht zu.

Da zahlreiche falsche Polizisten im Land ihr Unwesen treiben, führt die Polizei zum 1. Dezember 2011 neue Dienstausweise ein.

Zum Täterprofil falle auf, dass in letzter Zeit Kinder zwischen 12 und 16 Jahren gefasst oder am Tatort beobachtet worden seien, heißt es seitens der Polizeiführung. Sie würden meistens von Erwachsenen vor Ort gebracht und würden nach der Straftat die Beute bei den Erwachsenen abgeben. Eine regelrechte Verhaftung sei wegen des jungen Alters der Straftäter nicht immer möglich, beklagt sich die Polizei. Bei den festgenommen jungen Tätern habe es sich meist um Personen gehandelt, die im nahen Ausland „mit ihren nicht sesshaften Familien“ leben.

Organisierte Banden aus Osteuropa

Ein andere Tätergruppe siedelte die Polizei in Osteuropa an. Diese sei quer durch Europa unterwegs, um Straftaten zu begehen. Sie würden größtenteils schon in ihrer Heimat angeheuert, um im Ausland auf Diebeszug zu gehen. Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang von organisierten Banden, auf deren Konto die meisten Einbrüche zurückzuführen seien. Die Täter blieben ein paar Stunden oder Tage und würden dann wieder über die Grenze verschwinden. Man spreche in diesem Zusammenhang von Einbruchstourismus.

Die Diebe bauten sich zum Teil eine ganze Logistikkette auf. Die benötigten Werkzeuge wie Hammer, Zangen, Leiter, Auto und Lieferwagen). Diese Hilfsmiitel seien in der Regel auch gestohlen worden.

Diebesbanden gestellt

Bislang konnten 70 Täter ermittelt und zum Teil in Untersuchungshaft untergebracht werden, so die Polizeidirektion am Donnerstag vor der Presse. Aufgeklärt werden konnte die Einbruchsserie in Rathäusern im Norden des Landes. Insgesamt 36mal hatten die Einbrecher zugeschlagen. Eine Bande konnte dingfest gemacht werden, auf deren Konto rund 40 Einbrüche in Schulen und Jugendhäuser im Raum Mersch geht. Aufklären werden konnte auch eine Einbruchsserie im Raum Luxemburg. Die gleiche Tätergruppe hatte bis zu 13mal zugeschlagen. Bevorzugte Objekte waren Schulen und Geschäfte.

Derzeit sei eine Bande in Luxemburg-Stadt und in Capellen unterwegs. Es gelang jedoch noch nicht, sie zu schnappen. Probleme bereiten den Polizisten derzeit auch falsche „Kollegen“. Wegen zahleicher Fälle von falschen Polizisten in den vergangenen Monaten wechselt die Polizei ihre Dienstausweise. Die neue Ausweise gelten ab 1. Dezember.

Insgesamt wurden in Luxemburg dieses Jahr 39 Prozent mehr Einbrüche verzeichnet. In Frankreich und Deutschland sind es sogar 80 Prozent.