Ein „rosa Oktober“ gegen Brustkrebs

Ein „rosa Oktober“ gegen Brustkrebs

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Der Oktober wird rosa. Während des internationalen Monats des Brustkrebses wird in Luxemburg dieser schweren Krankheit entgegengewirkt. Auf einer Pressekonferenz wurde das diesjährige Programm vorgestellt.

Michèle Zahlen
 

Die Brust einer Frau stelle Sexualität und Sinnlichkeit dar. „Und die Brust einer Frau mit Brustkrebs? Über das Thema Brustkrebs wird nicht geredet“, so Viviane Loschetter, Schöffin in der Hauptstadt.

Die Gemeinde will in Zusammenarbeit mit „Europa Donna Luxemburg“ und der „Union commerciale de la ville de Luxembourg“ die Krankheit Brustkrebs thematisieren und enttabuisieren. „Eine Frau ist doppelt betroffen. Sie hat nicht nur Krebs, sondern auch noch Brustkrebs.“ Die Menschen sollen nicht die Augen verschließen vor dieser Krankheit, offen mit dem Thema umgehen und möglichst präventiv dagegen vorgehen. Eine ausgewogene Ernährung, Sport, regelmäßig in die Mammographie und möglichst wenig Alkohol helfen bei der Vorsorge.

Auch die Männer müssen sensibilisiert werden. Wie sollen Ehemänner oder Partner mit der Krankheit umgehen? Und: Sogar Männer können an Brustkrebs erkranken. Brustkrebs betrifft alle, ist keine „Frauensache“. Jeder sollte mithelfen, damit das Thema nicht länger unter den Teppich der Gesellschaft gekehrt wird. Darüber reden und sich informieren ist ein erster Schritt.
Auch kann man als Symbol der Solidarität mit den Patientinnen eine kleine rosa Schleife tragen.

Lauf gegen den Krebs

Für alle, die sich in nächster Zeit aktiv am Projekt „Brustkrebs“ beteiligen wollen, stehen noch einige Aktivitäten auf dem Programm. Am morgigen Samstag wird zum achten Mal der „Laf géint de Broschtkriibs“ stattfinden. Die ganze Familie kann teilnehmen. Es gehe darum, einen guten Moment miteinander zu haben, so Charles Margue von „Europa Donna“. Sich austauschen, ein bisschen Bewegung, Zeit in der Natur verbringen, sich gut fühlen – hierfür steht der „Laf géint de Broschtkriibs“.

Der Lauf findet auf dem Glacisfeld und im angrenzenden Park statt. Um 9.30 Uhr fällt der Startschuss für die Jogger und um 11.00 Uhr gehen die Nordic Walker an den Start. Jeder kann ganz in seinem Rhythmus laufen, joggen, walken oder schlendern.
Auch ein Gewinnspiel mit zwei Flugtickets zu einem Ziel nach Wahl erwartet Läufer und Besucher.

Die Teilnehmer können und sollen sich Zeit nehmen beim „Laf géint de Broschtkriibs“. Es ist kein kompetitiver Wettbewerb und nach dem Lauf kann sich jeder im beheizten Zelt mit Suppen, Sandwichs, Gebäck und Getränken stärken. Zeit demnach, um ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.

Um 12.15 Uhr steht eine Diskussionsrunde zum Thema Nebenwirkungen bei Brustkrebs-Behandlungen auf dem Programm. Nebenwirkungen gibt es nach wie vor bei der Therapie. Nicht nur während der Chemotherapie, sondern auch in Verbindung mit zum Teil schwer verträglichen Medikamenten. Hier ist Aufklärung gefragt. Wenn man darauf vorbereitet werde, wäre es einfacher, so Charles Margue. Die Patientin verliert nicht so schnell an Optimismus, wenn sie versteht, was in ihrem Körper vor sich geht.

Daneben unterhält „Europa Donna“ am 9. Oktober am städtischen Markt einen Informationsstand mit Broschüren, Flyern und rosa Schleifen.

„Breast Health Day“

Am Donnerstag, 14. Oktober steht im „Grand Théâtre“ alles im Zeichen des „Breast Health Day“. Die Veranstalter sind mit ihren Gedanken bei Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen und Pflegern. Für 19.00 Uhr ist die Konferenz „Physische Aktivität und Brustkrebs“ geplant. Denn: Durch Bewegung würde die Chemotherapie besser vertragen, so Organisatorin Astrid Scharpantgen von „Europa Donna“. Um 20.00 Uhr wird symbolisch der Turm des Theaters rosa beleuchtet. Gleichzeitig findet ein stiller Marsch um das Theater statt.

Die Veranstaltung geht auch auf die Prävention bei jungen Leuten ein. Wenn man „mit allem moderat“ umgehe, könne man dem Krebs präventiv entgegenwirken, erklärt Astrid Scharpantgen. Die Organisatoren versuchen, 350 Personen zu vereinen. Jeder Besucher repräsentiert eine Frau, die in Luxemburg an Brustkrebs leidet.

Schließlich bietet „Europa Donna“ an einem Stand während des „Mantel-Sonndeg“ Informationen und steht für Fragen zur Verfügung.
Wem der Herbst demnach bis dato zu grau war, sollte sich unbedingt im „rosa Oktober“ stark machen und in Solidarität zu den Brustkrebs-Patientinnen Farbe bekennen.