Ein Rassist in der Generaldirektion der Polizei?

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Ein elektronischer Kettenbrief mit rassistischen Äußerungen gegen Einwanderer, resp. Flüchtlinge aus Pakistan, Afghanistan, dem Irak, Nigeria, der Türkei aber auch gegen die portugiesische Gemeinschaft sorgt derzeit für Aufregung. Verschickt wurde dieser über die offizielle eMail-Adresse eines Mitgliedes der Generaldirektion der Polizei!

François Besch

„Weil wir hier (in Luxemburg) von politisch korrekten Idioten regiert werden“ ist nur eine der Äußerungen, die in dem Brief, der mit der offiziellen Unterschrift und von der offiziellen Absenderadresse eines Mitgliedes der Generaldirektion der Polizei an eine stattliche Zahl von Personen verschickt worden sein soll.

In dem Brief heißt es sonst noch unter anderem: „Gehen Sie illegal nach Pakistan, Afghanistan, Irak, Nigeria, Türkei oder PORTUGAL. Sorgen Sie sich nicht um Visa, internationale Gesetze, Immigrationsregeln oder ähnliche, lächerliche Vorschriften.

Wenn Sie dort angekommen sind, fordern Sie umgehend von der lokalen Behörde eine kostenlose medizinische Versorgung für sich und Ihre ganze Familie.

Bestehen Sie darauf, dass alle Mitarbeiter bei der Krankenkasse luxemburgisch sprechen und dass die Kliniken Ihr Essen nur so vorbereiten, wie Sie es in Luxembourg gewohnt sind.

Bestehen Sie darauf, dass alle Formulare, Anfragen und Dokumente in Ihre Sprache übersetzt werden. Weisen Sie Kritik an Ihrem Verhalten empört zurück indem Sie ausdrücklich betonen: Das hat mit meiner Kultur und Religion zu tun; davon versteht Ihr nichts!

Behalten Sie Ihre ursprüngliche Identität. Hängen Sie eine Fahne von Ihrem westlichen Land ans Fenster (am Auto geht es auch, vergessen Sie das nicht).“

Fremdenhass auf niedrigstem Niveau

So geht das noch etliche Zeilen weiter! Aus dem Kettenbrief spricht demnach blanker Rassenhass auf niedrigstem Niveau. Etwas, was man sich von einem Mitglied der Generaldirektion der großherzoglichen Polizei wohl nicht erwarten würde.

Wir sprachen am Dienstag mit Innenminister Jean-Marie Halsdorf über die Angelegenheit. Der Minister, der ebenfalls bereits mit einer diesbezüglichen Dringlichkeitsanfrage des grünen Abgeordneten Camille Gira befasst wurde, zeigte sich in einer ersten Reaktion empört über den Vorfall.

„Wir werden selbstverständlich die nötigen Schritte einleiten, sollten sich die Vorwürfe gegen das betreffende Mitglied der Polizeidirektion bewahrheiten“ so der Minister dem Tageblatt gegenüber. Das Ministerium habe bereits eine Untersuchung eingeleitet. Mehr könne er, so Halsdorf, zurzeit nicht hierzu sagen.

Demnach, „affaire à suivre…“