Ein neuer Ort für den Sport entsteht

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Die Zeiten, in denen es heißt, „wir bauen etwas und dann sehen wir was es kostet“, scheinen in Dudelingen vorbei. Der Bau des Sportzentrums „Rene Hartmann“ ist nach einem anderen Vergabeverfahren gestaltet worden und bietet viel Neues.

Auf der Längsseite des alten Gebäude stehen die Container für den Abtransport des Schutts bereit. Seit dem 18. März laufen im Inneren die Abrissarbeiten für den Neubau an gleicher Stelle. Im Herbst fallen die Außenmauern der Abrissbirne zum Opfer. Das Gebäude, dass 1973 eröffnet wurde, ist in die Jahre gekommen. So wie die große Strichzeichnung des Sprinters außen an der Stirnseite der Anlage, wo die türkisfarbene Grundierung sichtbar bröckelt. Mit dem dem früheren Arbeitsminister Nic Biewer (1894 – 1965) gewidmeten Denkmal der zwei Arbeiter aus Stahl davor , ist das „Centre“ nicht nur ein markanter Punkt in Düdelingen sondern auch ein Ort, an dem Emotionen hängen.

Hier wurde in den letzten 40 Jahren Sportgeschichte geschrieben – vor allem im Handball. Der erste Titel, der in dieser Halle gewonnen wurde, war der des nationalen Meisters 1976. Auch das Europapokalspiel 1980, als der HB Düdelingen im Hinspiel den belgischen Meister „Sporting Neerpelt“ mit sieben Toren Vorsprung vom Platz fegte, bleibt in Erinnerung. Genauso wie das bewegende 1983er Finale zur nationalen Meisterschaft, als Düdelingen bis zur letzten Spielminute mit einem Tor in Führung lag, Fola Esch jedoch in den letzten Sekunden ausgleichen konnte. „Für so manchen Gegner war die Halle furchteinflößend“, sagt Sportschöffe Loris Spina, der selbst 20 Jahre aktiv Handball gespielt hat und seine Gemeinde als „Hochburg des Sports“ bezeichnet. Angesichts von 40 Sportvereinigungen ist das nicht weit hergeholt.

Der Neubau hat für die Gemeinde große Bedeutung. Rund elf Millionen Euro lässt sie sich das neue „Centre“ kosten, noch ein Mal so viel gibt das Sportministerium dazu.

Neuland

Bei der Ausschreibung hat die Gemeinde Neuland betreten. Sie erfolgte auf der Basis geltenden EU-Rechts in einem „Dialog Competitive“, wie Bürgermeister Alex Bodry erklärte. „Im klassischen Ausschreibungsverfahren stehen Kosten und Fertigstellung nie ganz fest“, sagte Bodry am Freitag zur Begründung. Deswegen wurden für das Centre vorher die Funktionen definiert bei einem fixen Preis und einem fixen Datum der Inbetriebnahme. „Für die Gemeinde sind dabei viel Vorarbeiten angefallen – und zwar im Detail“, sagte Bodry. Bereits 2009 gab es die ersten Treffen zur Vorbereitung.

Weitere Arbeit hat die Aufrechterhaltung des Sportbetriebes gebraucht. „Brill“, „Deich“ und „Gafelt“-Schule sind nur einige der gemeindeeigenen Ersatztrainingsmöglichkeiten für die Vereine, die während der Bauzeit eingekauft wurden. „Wir haben in den Schulen investiert, damit das überhaupt möglich ist“, bestätigt Spina, dessen Ressort die Suche nach Ersatz zu leisten hatte. Der Schwimmsport konnte nach Schifflingen, Petingen, Roeser, Differdingen und in die Coque ausgelagert werden.

Billiardclub nicht mehr dabei

Blieb noch der Schulsport. Schon 1973 wurde die Halle so konzipiert, dass darin auch der Sport des Lyzeums und er Grundschulen stattfinden kann. Ein Umstand, den Bodry am Freitagmorgen mit Stolz hervorhob. Den wird es auch während der Bauzeit geben. Er ist in die Nachbargemeinde Bettemburg ausgelagert und kehrt danach ins neue „Centre“ zurück. Ein einziger Verein wird nach der Fertigstellung nicht zurückkehren. Der Billiardclub ist provisorisch in der Deichschule untergekommen und hat aus dem Provisorium einen Dauerzustand gemacht.

Da bleibt zu hoffen, dass auch im neuen „Centre“ ab 2015 Sportgeschichte geschrieben wird – unter modernsten Bedingungen.