/ Ein Magnet für Chinas Banken
Für den Finanzplatz ist die Einweihungsfeier am Montag ein wichtiger Meilenstein. Sie zeigt, dass die Anstrengungen der Regierung, chinesische Banken nach Luxemburg zu bringen, ihre Früchte tragen. CMB ist bereits die vierte chinesische Bank, die ihren Europa-Hauptsitz in Luxemburg erreichtet.
Der Luxemburger Bankenverband ist „sehr erfreut“ über den Zuzug aus China. „Das ist sehr wichtig für uns“, so ABBL-Präsident Yves Maas. „Und ich nehme an, dass die Entwicklung damit noch nicht vorbei ist.“
Dies „ist gut für Luxemburg, da es den Finanzplatz stärkt – und gut für China, das seine Wirtschaftsbeziehungen mit Europa vertiefen kann“, meinte Chinas Botschafter in Luxemburg, Xianqi Zeng. Es gebe also nur Gewinner.
Chinas Nummer sechs
„Bald sind alle sechs großen Banken aus China in Luxemburg“, hob Finanzminister Pierre Gramegna hervor. „Luxemburg ist Pionier bei der Internationalisierung der chinesischen Währung RMB.“ Auch erinnerte er daran, dass Luxemburg das erste nicht-asiatische Land ist, das sich an der neuen asiatischen Entwicklungsbank AIIB beteiligt, und daran, dass es am Fondsplatz Luxemburg mehrere tausend Milliarden gebe, die nach Anlagemöglichkeiten suchen.
Auch Huiyu Tian, Präsident und Geschäftsführer der CMB, war für die Feier extra nach Luxemburg gekommen. Gründe, warum man sich für Luxemburg entschieden hatte, nannte er mehrere: So sei Luxemburg seit nunmehr zehn Jahren das wichtigste Eintrittstor für chinesische Direktinvestitionen in Europa. Zudem lobte er das Großherzogtum als eine Art Oase der Stabilität – während und nach der Finanzkrise – in Europa. Auch werde sich Luxemburg voraussichtlich zum größten RMB-Offshorezentrum in Europa entwickeln, glaubt er.
Aus 30 mach 58.000
Die China Merchants Bank wurde vor 28 Jahren in der Stadt Shenzhen gegründet. Parallel zum Wirtschaftsboom im Reich der Mitte wuchs auch CMB. Aus den ursprünglich 30 Mitarbeitern wurden 58.000. Nach Bilanzsumme handelt es sich heute um die sechstgrößte Bank Chinas. Im Gegensatz zu den anderen fünf chinesischen Großbanken zählt der Staat nicht zu den direkten Aktionären der CMB. Im Jahr 2002 ging CMB in Shanghai an die Börse.
In Luxemburg ist die Zahl der Mitarbeiter – mit etwas mehr als einem Dutzend – noch relativ klein. Dabei soll es aber nicht bleiben. Bis zum Jahresende, so hofft man bei CMB, könnte die Zahl auf 80 steigen. „Das wird vom Geschäftsvolumen abhängen“, so ein Mitarbeiter. Derzeit sind die Büros auf Kirchberg – bis 2016 soll der Sitz auf Boulevard Royal 20 verlegt werden.
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