„Ein ganzes Dorf packt mit an“

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Luxemburg schickte am Montag zehn Helfer vom Zivilschutz mit Material in das Hochwassergebiet an der Elbe. Tageblatt.lu sprach mit einem Helfer.

In Niedersachsen pendelten sich die Pegelstände der Elbe in der Nacht zum Dienstag weitgehend unverändert ein, erklärten die Krisenstäbe der Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Dringende Hilfe ist notwendig. So kam es, dass die Verantwortlichen dort sich an die Bevölkerung und an Helfer aus dem Ausland wandten.

Der Luxemburger Zivilschutz schickte am Montag eine Mannschaft von zehn Mann nach Niedersachsen bei Dannenberg an die Elbe. In mehreren LKW waren 200.000 Sandsäcke und eine Abfüllmaschine geladen. Am Dienstagmorgen befanden sich die Luxemburger bereits auf der Rückreise. Tageblatt.lu sprach mit einem Helfer, Serge Steffes:

Tageblatt.lu: Serge Steffes, Sie sind einer der Helfer, die am Montag mit dem Luxemburger Zivilschutz an die Elbe gefahren sind. Nun sind Sie auf der Rückfahrt. Was haben Sie dort erlebt?

Serge Steffes: „Nach 600 Kilometern Fahrt kamen wir abends gegen 10 Uhr in der Sandgrube an, etwa 5 Kilometer von dem Ort Dannenberg. Wir staunten nicht schlecht, als wir die ganzen Freiwilligen dort sahen. Etwa 500 bis 700 Menschen, alles Freiwillige aus den umliegenden Dörfern, packten mit an. Das waren Jugendliche mit Bierkästen, Bauern mit Traktoren und andere mit ihrer eigenen Schaufel aus dem Garten. Wohl waren mehr Menschen dem Aufruf an die Bevölkerung gefolgt, als man sich erwartet hatte.“

Was war Ihre Aufgabe?

Serge Steffes: „Unsere Aufgabe war es, Sandsäcke abzuladen und mit der von uns mitgebrachten Abfüllmaschine weitere Säcke dort in der Sandgrube zu füllen. Doch die Maschine kam nicht zum Einsatz. Die Freiwilligen waren mit ihrem eigenen Material derart fleißig am Werk, dass der Einsatz unserer Abfüllmaschine überflüssig wurde. Auch hätten wir durch deren Einsatz die zahlreichen wild umher rennenden Leute gefährdet.“

Wo werden die Sandsäcke eingesetzt

Serge Steffes: „Bislang wurden dort 1,2 Millionen Sandsäcke gefüllt. Diese werden an verschiedene Stellen an der Elbe gebraucht. Einerseits um die Dämme zu stärken und andererseits als Notrettung, falls einer oder mehrere Dämme brechen.“