Ein Drittel aller Mieter kennt finanzielle Engpässe

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Acht von zehn Haushalten geben in einer CEPS/Instead-Studie an, gut mit den ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln über die Runden zu kommen. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass 20 Prozent finanzielle Engpässe kennen./ Tom Wenandy

„Wie kommen Sie mit den Ihnen pro Monat zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln aus?“: Diese Frage stellt das Meinungsforschungsinstitut CEPS/Instead den Haushalten in Luxemburg jedes Jahr.
2007 (auf dieses Jahr bezieht sich die nun veröffentlichte Studie*) antworteten 82 Prozent der befragten Haushalte, dass sie ziemlich leicht (30 Prozent), leicht (41 Prozent) oder sehr leicht (elf Prozent) mit ihrem Einkommen auskommen würden. 18 Prozent gaben hingegen an, ziemlich schwer (elf Prozent), schwer (fünf Prozent) beziehungsweise sehr schwer (zwei Prozent) finanziell über die Runden zu kommen.

Mindesteinkommen

Nach dem nötigen Mindesteinkommen befragt, gaben die Haushalte an, durchschnittlich über 2.486 Euro pro Monat verfügen zu müssen, um finanziell auszukommen. Entsprechend der Haushaltsgröße sollte das Einkommen 1.770 Euro pro Monat (für einen Ein-Personen-Haushalt), 2.394 Euro (für einen Zwei-Personen-Haushalt) sowie 2.780 und 3.100 Euro (für drei bzw. vier Personen) betragen, so die Angaben.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, sind Mieter allgemein finanziell schlechter gestellt als Wohnungs- oder Hausbesitzer. Insgesamt gaben im vorvergangenen Jahr 27 Prozent der Mieter an, sich in einer finanziellen Situation zu befinden, die sie als unzureichend bezeichnen. Bei den sogenannten „accédants“, also jenen Haus- oder Wohnungsbesitzern, die ihr Immobiliendarlehen noch nicht getilgt haben und den Besitzern liegt dieser Satz bei 12 beziehungsweise bei sechs Prozent.
Diese Tendenz bestätigt sich bei den Haushalten, die angeben Probleme zu haben, um über die Runden zu kommen: während alles in allem 18 Prozent der Haushalte aussagen, finanziell schwierige Lebensbedingungen zu kennen, liegt dieser Anteil bei den Mietern bei 33 Prozent. Dem gegenüber stehen 19 Prozent bei den „accédants“ und sechs Prozent bei den Besitzern.
Wie die Autoren festhalten handelt es sich bei diesen Angaben lediglich um die „gefühlte“ Situation der Haushalte.

Gefühlt = real

Allerdings würden sich die oben beschriebenen Hierarchien auch in der realen Situation wiederfinden. Also dann wenn man Abstraktion von subjektiven Empfindungen mache und lediglich die jeweiligen Lebensstandards berücksichtige.
Dementsprechend stellen die Mieter 51 Prozent der Haushalte des ersten Lebensstandards-Quintils dar. (Unter Quintilen versteht man die Aufteilung der Haushalte entsprechend ihres Einkommens in diesem Fall in fünf gleich große Teile.) In anderen Worten: Mehr als die Hälfte der Haushalte, die zu den 20 Prozent mit dem geringsten Einkommen gehören, sind Mieter. Dabei stellen Mieter nur gut ein Viertel der Haushalte in dieser Kategorie dar. Im untersten Quintil, also bei den Haushalten mit den niedrigsten Einkommen, findet man „nur“ 26 Prozent „accédants“ und 23 Prozent Besitzer.
Wie die Studie schließlich weiter festhält, hatten 13 Prozent der Miet-Haushalte, die angaben, nicht über genügend finanzielle Mittel zu verfügen, in den vergangenen zwölf Monaten Mietrückstände und elf Prozent konnten ihre Gas-, Strom- und Wasserrechnungen nicht in den vorgeschriebenen Fristen begleichen.