Ein besserer Informations-Zugang für alle

Ein besserer Informations-Zugang für alle

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg bekommt endlich sein Informationszugangsgesetz. Das teilte Staatsminister Jean-Claude Juncker am Montag anlässlich des Neujahrsempfangs für die Presse im Nationalmuseum mit.

Der traditionelle Empfang für die Luxemburger Presse, zu dem Staatsminister Jean-Claude Juncker und Medien- und Informationsminister François Biltgen am Montag ins Nationalmuseum geladen hatten, stand im Zeichen eines Jahres 2012, während dem nicht nur einige Presseorgane die Segel streichen mussten, sondern auch eine Reihe von Kollegen verstarben, die über Jahrzehnte das Gesicht des Luxemburger Journalismus prägten.

So erinnerten die drei Redner des Empfangs an Josy Braun, Roger Glaesener, Marc Linster und Rob Roemen.

Weiterbildungskurse des Presserates

Der Präsident des Presserates, Fernand Weides, ging auf das personell gestrafte Gremium ein, das sich nunmehr auf 30 Mitglieder beschränkt und eine Reihe neuer Initiativen nahm und alte fortführte. So bietet der Presserat seit einigen Jahren Weiterbildungskurse für Journalisten an, die Pressewoche in den Schulen wurde intensiviert.

Das 2004 überarbeitete Pressegesetz, so eine Anregung des Präsidenten, sei gegebenenfalls zu komplettieren. Weides ging aber auch auf die 121 Journalisten ein, die weltweit im vergangenen Jahr in Ausübung ihres Berufes verstarben. Weiter plädierte er dafür, die Presse solle ihre Seriosität nicht der Schnelligkeit der neuen Medien opfern. Als anstehende Baustelle im Jahr 2013 sieht er die Garantie der Autorenrechte der Journalisten.

Medienminister François Biltgen unterstrich seinerseits, dass die schnelleren Internetverbindungen die Arbeit der Profis keineswegs überflüssig mache. Der Biertisch sei nun ein elektronischer geworden; die journalistische Analyse und die Kommentare in einem kritischen Geist würden ihre Bedeutung behalten.

Staatsminister Jean-Claude Juncker ging ebenfalls auf den Verlust verschiedener Presseorgane im Jahr 2012 ein; dies sei ein schmerzlicher Vorgang für jeden Zeitungsfreund. Er zog anschließend Vergleiche zwischen dem Vorkriegsjahr 1913 und dem angebrochenen Jahr 2013, ohne allerdings auf das anstehende 100-jährige Jubiläum des Tageblatt einzugehen.

Informationszugang und Deontologiekodex

Der Ministerrat am Dienstag werde sich mit dem lang erwarteten Gesetz zum Informationszugang der Bürger bei staatlichen Organen beschäftigen, so Juncker, der allerdings ausschloss, dass es in diesem Kontext Sonderrechte für die Presse geben werde. Das Gesetzesprojekt stelle eine breite Öffnung dar, die nicht jedem gefallen werde. Auch werde der Deontologiekodex für Regierungsmitglieder und für Parlamentarier demnächst spruchreif sein. Er betonte weiter die Bedeutung der „Presse à l’école“, die besonders von Danièle Fonck, Directeur général von Editpress, gefördert werde.