Rümelingen„Ein ambitiöses Budget“: 2021 sind Investitionen in Höhe von 20,6 Millionen Euro geplant

Rümelingen / „Ein ambitiöses Budget“: 2021 sind Investitionen in Höhe von 20,6 Millionen Euro geplant
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Pandemie hinterlässt auch im Haushalt Rümelingens ihre Spuren. An den geplanten Projekten will die Stadt dennoch festhalten. Bürgermeister Henri Haine (LSAP) spricht von einem ambitiösen Budget. Tatsächlich weist der Entwurf Investitionen in Höhe von 20,6 Millionen Euro auf. Dazu wird jedoch auch die Aufnahme eines Darlehens von 4 Millionen Euro erforderlich sein.

Wie bei den anderen Gemeinden des Landes hat Covid-19 dieses Jahr auch in Rümelingen zu verminderten Einahmen geführt. Allein die Zuwendungen aus dem kommunalen Dotationsfonds, die Haupteinnahmequelle, gehen von ursprünglich vorgesehenen 17,9 Millionen Euro auf 15,2 Millionen Euro zurück. Einbußen gab es ebenfalls bei der Gewerbesteuer. Und auch 2021 wird das Niveau von 2019 längst nicht erreicht werden, wie aus den Zahlen des Haushaltsentwurfs hervorgeht, der am Freitag im Festsaal des Kulturzentrums André Zirves vorgestellt wurde.

Anlass für ein Austeritätsbudget sieht die LSAP-KPL-Koalition jedoch nicht. Tatsächlich stehen für das kommende Jahr 21 Millionen Euro für außerordentliche Ausgaben bereit. Da die Gemeinde über wenig Gelände verfüge, werde Bestehendes erneuert und ausgebaut, so Haine. Die geplanten Investitionen seien extrem hoch. Leicht sei das nicht zu stemmen. Aber die finanzielle Lage der Stadt sei nicht so schlecht.

In die Zukunft investieren

Rund 2,8 Millionen Euro werden in Schulen und Kinderbetreuung fließen. Allein für die Erweiterung der „Maison relais“ sind 2,350 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 2,950 Millionen investiert die Gemeinde in den Wohnungsbau. Dabei liegt der Fokus laut Schöffenrat auf preislich erschwingliche Unterkünfte. So werden im Herbst 2021 insgesamt 19 Wohnungen für junge Menschen bezugsfertig. Im Erdgeschoss der Immobilie soll ein Gemischtwarenladen eröffnet werden. Ein weiteres Projekt sieht die Schaffung von drei Appartments und zwei Studios vor.

Tourismus und Kultur lässt sich die Stadt 2021 insgesamt 3,115 Millionen Euro kosten. Dabei stechen insbesondere Arbeiten am Projekt Haus Albert Hames mit 1,2 Millionen Euro und am Nationalen Bergbaumuseum mit einer Million Euro hervor. Haus, Atelier und Garten des Luxemburger Skulpturenkünstlers Hames und das dazu entwickelte Konzept „Tourisme immersif et créatif“ sind Bestandteil des Programms von Esch2022.

4,5 Millionen Euro plant die Gemeindeführung für Umweltschutz, Straßeninfrastruktur, Mobilität und Gemeindedienste. Derzeit arbeitet die Stadt an einem Mobilitätskonzept mit Schwerpunkt Neugestaltung des Platzes vor dem Rathaus und der Großstraße. Um den kommunalen Immobilienpark zu erweitern, stehen 2021 rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 1,5 Millionen Euro stehen zum Erwerb von Gelände auf der ehemaligen Schlackenhalde in Tetingen bereit. Dieser Betrag war bereits im ursprünglichen Haushalt 2020 vermerkt.

Zur Finanzierung dieses Investitionsprogramms sieht das Budget die Aufnahme einer Anleihe in zwei Tranchen vor: jeweils 2 Millionen Euro Ende Juni und Ende September. Damit würde die Verschuldung von 5,6 Millionen Euro Ende dieses Jahres auf 8,7 Millionen Euro nach Abzug der Jahresrate steigen. Von 1.000 Euro auf 1.550 Euro pro Einwohner, wie Haine präzisierte. Man könne sich neue Darlehen erlauben, da damit in die Zukunft investiert werde.

Am kommenden Freitag werden sich die Räte zum Haushaltsentwurf äußern.

Zahlen zum Budget 2021

Ordentliche Einnahmen: 19,3 Millionen Euro
Ordentliche Ausgaben: 16,9 Millionen Euro
Außerordentliche Einnahmen: 6,6 Millionen Euro
Außerordentliche Ausgaben: 20,6 Millionen Euro
Überschuss von 2020 und 2021: 14 Millionen Euro
Anteil der Gehälter der Mitarbeiter an den laufenden Ausgaben: 34,4 Prozent
Ausgaben für Kinderbetreuung, CIGL und andere konventionierte Dienste: 20,42 Prozent